Der amerikanische Chemiekonzern Huntsman macht Ernst mit seiner Absicht, sein in Basel ansässiges Textilfarbengeschäft abzuspalten und in einer neuen Gesellschaft an die New Yorker Börse zu bringen.

Das zeigt ein Eintrag im Basler Handelsregister. Er sieht die Gründung eines Unternehmens mit dem Namen Huntsman Textile Effects vor, in welches das Geschäft zum Preis von maximal 300 Millionen Dollar übergeführt werden soll.

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Ein Vorgang mit Symbolwert

Der Vorgang hat Symbolwert. Das Geschäft mit den Textilfarben ist die Wiege der Basler chemischen und pharmazeutischen Industrie. Mit ihm begann im 19. Jahrhundert der Aufstieg Basels zum heute bedeutendsten Schweizer Industriestandort.

Die Auslagerung des aus dem Erbe der Ciba stammenden Textilgeschäfts lässt nach dem Abverkauf der alten Basler Chemie in den letzten Jahren das Schlimmste für die Mitarbeiter befürchten. Doch Huntsman-Sprecher Wynne Morris winkt ab: «Der Schweizer Fussabdruck von Huntsman wird auch in Zukunft bedeutend sein», versichert er.

Der Schweizer Footprint bleibt

An der Präsenz in Basel und im Walliser Monthey werde sich für den Moment nichts ändern. In Basel beschäftigt Huntsman im Bereich Textilfarben und -behandlung gut 100 Mitarbeiter in Forschung und Technologie. In Monthey betreibt Huntsman Advanced Materials, eine weitere Huntsman-Division und Heimat des legendären Zweikomponentenklebers Araldit, eine bedeutende Produktionsstätte.

Gemäss den im September vergangenen Jahres von Huntsman kommunizierten Plänen soll das Textilgeschäft zusammen mit dem Bereich Pigmente und Additive ausgelagert werden. Der Spin-off soll so erfolgen, dass die bisherigen Huntsman-Aktionäre 80,1 Prozent der Stimmrechte besitzen und die heutige Huntsman 19,9 Prozent. Die definitive Entscheidung des Verwaltungsrats über den Spin-off soll in den nächsten Tagen, spätestens Wochen erfolgen.

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