Es ist eines der spannendsten Verkehrsprojekte weltweit: der Hyperloop One. Nicht nur deswegen, weil mittlerweile zwei namhafte Milliardäre das Projekt stützen. Tesla-Chef Elon Musk lieferte 2013 die Idee. Und seit Oktober sitzt Richard Branson im Veraltungsrat, ist Anfang der Woche zum VR-Präsidenten aufgerückt. Seit seinem Einstieg trägt das Vorhaben auch den Namen seines Imperiums: Virgin Hyperloop One. Branson träumt davon, mit dem Hyperloop eines Tages London und Edinburgh zu verbinden – mit einer Fahrzeit von weniger als 45 Minuten.
Möglich soll das werden durch die Vakuumtechnologie des Hyperloops. Die Idee ist, dass sich die Züge durch einen Vakuumtunnel bewegen. Durch den dort herrschenden Unterdruck werden hohe Geschwindigkeiten möglich, bis zu 1200 Kilometer pro Stunde sollten drin sein.
Hyperloop erhält 50 Millionen Dollar
Zuletzt sah es aber gar nicht so rosig aus für das Projekt. Bei dem ambitionierten Startup drohte das Geld knapp zu werden – der Betrieb des Testtunnels bei Las Vegas kostet natürlich. Dazu kamen die personellen Turbulenzen: Co-Gründer Shervin Pishevar, ein früher Investor bei Airbnb und Uber, muss sich mit Vorwürfen von sexuellem Fehlverhalten auseinandersetzen und hat sich vergangene Woche in eine Auszeit verabschiedet.
Zumindest der finanzielle Knoten ist vorerst gelöst: Hyperloop One bekommt 50 Millionen Dollar (49 Millionen Franken) an Investments. Die Gelder stammen anteilig von DP World, einer Logistik-Tochter von Dubai World, der staatlichen Investmentgruppe der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), wie «Forbes» berichtet. Das Unternehmen hatte sich bereits in vorherigen Finanzierungsrunden am Hyperloop beteiligt. Insgesamt 295 Millionen Dollar Investorengelder hat Hyperloop One bisher eingesammelt.
Hyperloop-Strecke von Dubai nach Abu Dhabi
DP World will dabei eine Hyperloop-Strecke für Gütertransport am Hafen von Dubai einrichten. Doch die Pläne der VAE reichen noch viel weiter: Sie wollen die erste komplette Hyperloop-Strecke der Welt installieren. Dabei planen sie eine Verbindung von Dubai nach Abu Dhabi mittels Vakuumtransport, Fahrgäste bräuchten für die Distanz zwischen den beiden Emiraten von mehr als 100 Kilometern dann nur noch zwölf Minuten.
Technisch kann der Hyperloop Erfolge vermelden: Soeben knackte er seinen Geschwindigkeitsrekord und war auf der Teststrecke in Las Vegas erstmals mit 387 Kilometern pro Stunde unterwegs. Beim vorigen Test im Juli waren es noch 308 Stundenkilometer.
Auch ein Schweizer Team wetteifert um diese Geschwindigkeitsrekorde. Drei von anfänglich 1200 Studierendenteams haben dieses Jahr im August einen selbst gebauten Testwagen durch die Hyperloop-Teströhre schiessen dürfen. Eines dieser drei Teams war Swissloop von der ETH Zürich. Für sie war die Teilnahme ein Erfolg: Auch wenn sie beim Wettbewerb auf den letzten Metern mit technischen Problemen kämpften, wollen sie Swissloop weiterentwickeln – mit potenzieller Anwendung auch in der Schweiz.