Eine Szene wie in einem Hollywood-Film: Der Ermittler lässt derbe im breitesten American English Beschimpfungen auf den Beschuldigten niederprasseln: «Ich mach dich fertig!» Mit deutschen Untertiteln, die dann – wie in echten Hollywood-Filmen – etwas weniger heftig sind als die englischen Ausdrücke.
Schliesslich stellt sich heraus: Der Beschuldigte hat sein Lieblingshotel in Bern direkt gebucht – also nicht über eine Buchungsplattformen wie Booking.com oder Tripadvisor. Also schreit ihn der Ermittler an: «Interessiert mich einen Sch**, wie du das Hotel gebucht hast...».
Am Schluss der klare Aufruf von Bern Hotels, einer Vereinigung von 32 Hotels der Stadt Bern: «Buche dein Hotel direkt». In dem einminütigen Clip wird ein Hotelgast wie ein Verbrecher zu seiner Buchung in einer dunklen Kammer verhört und beschimpft.
Mit der sonderbaren Kampagne wolle man aus der Flut herausstechen und auf Social Media auffallen, heisst es. Die Botschaft wird unter dem Titel #closertobernhotels gefahren.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Hoteliers der Stadt Bern gegen Booking, Expedia und Co. vorgehen. Vor rund drei Jahren verzichteten sie praktisch geschlossen auf Bookings «Preferred Partnership». Damit spare man Geld, so damals das Argument. Denn «bevorzugte» Partnerhotels müssen 15 statt mindestens 12 Prozent Buchungskommission berappen.
(tdr)