Das Ikea-Tochterunternehmen Swedwood hat das FSC-Umweltsiegel für seine in der russischen Teilrepublik Karelien bewirtschafteten Wälder verloren. Das Unternehmen soll in schützenswerten Gebieten Bäume abgeholzt haben, begründete FSC-Sprecher Lars Hoffmann die Entscheidung.
Das FSC-Siegel wird von der Organisation «Forest Stewardship Council» an Unternehmen vergeben, die für ihre Produkte Rohstoffe aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern verwenden. Swedwood hat in Karelien rund 300’000 Hektar Wald gepachtet. Das Gebiet an der finnisch-russischen Grenze war seit 2006 FSC-zertifiziert. Swedwood produziert Möbel für die Ikea-Einrichtungshäuser. Ikea selbst zeichnet seine Produkte nach eigenen Angaben allerdings nicht mit dem FSC-Siegel aus.
Missstände in Biotopen
Bei jährlichen Prüfungen in Karelien sei FSC auf Missstände aufmerksam geworden. Ende Januar berichtete es von «schwerwiegenden Verstössen» in fünf Fällen gegen die in Russland gültigen FSC-Standards. Dabei ging es vor allem um Abholzungen in Gebieten wie Biotopen, wo auch uralte Bäume stehen. Aus diesem Grund sei dem Tochterunternehmen des Möbelriesen das Zertifikat entzogen worden, sagte Hoffmann.
Ikea bezeichnete die Aufhebung des FSC-Umweltsiegels am Dienstag als «vorübergehend». Die Abweichungen beträfen hauptsächlich die Ausrüstung und Schulung der Mitarbeiter sowie die Forstverwaltung und seien grösstenteils bereits behoben worden, teilte das Unternehmen mit. Zudem fälle Ikea keine Bäume in besonders schützenswerten Wäldern (HCVF) und verwende keine alten Bäume für die Produkte.
(sda/me)