Das Display ist zersprungen, die Anruffunktion streikt, da ist ein Besuch beim Handydoktor iKlinik angesagt. In den letzten acht Jahren hat sich Jonathan Mariampillai (34), der in den neunziger Jahren aus seiner Heimat Sri Lanka vor dem Bürgerkrieg geflohen war, ein kleines Imperium aufgebaut. Aus eigener Kraft und «ohne Investoren oder Bankkredite», wie er betont. Seit der Gründung habe er deutlich mehr gearbeitet als geschlafen.
Damit ist jetzt Schluss: Der Selfmademan hat sein «Baby» Anfang Oktober in neue Hände gegeben. Käuferin ist die MSS Holding von Gründer und CEO Andreas Buhl in Dietlikon ZH. Sie besitzt Firmen, die unter anderem im Handygeschäft im Schadens- und Versicherungsbereich tätig sind.
«Nebst dem Ausbau unseres Kerngeschäftes wollen wir vermehrt ins B2C-Geschäft einsteigen, und mit einem Filialnetz, das im Jahr über 100 000 Kundenkontakte verzeichnet, ist der Anfang gemacht», verkündet Buhl.
Preis zwischen 10 und 20 Millionen Franken
39 Filialen und 73 Angestellte zählt Mariampillais Mobile Klinik. Ein Laden befindet sich in Frankfurt, ein weiterer in Birmingham. Buhl übernimmt das gesamte Team, auch der Name bleibt bestehen.
Über den Verkaufspreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Schätzungen zufolge liegt der Betrag zwischen 10 und 20 Millionen Franken. Bis Ende September 2019 führt Mariampillai die Firma weiter, und im Februar eröffnet er eine neue Filiale in Darmstadt. Zudem sucht er eine Lösung für die Geschäftsstelle in Grossbritannien, die nicht Teil des Verkaufs war. Was danach kommt, weiss er noch nicht: «Ich bin für alles offen.»