Lars Windhorst hat Probleme mit der Justiz: Berliner Ermittler haben gegen den deutschen Financier ein Verfahren eröffnet, wie die «Financial Times» meldet. Es geht um einen möglichen Verstoss gegen deutsche Bankengesetze - im Fokus steht Windhorsts Finanzvehikel Evergreen Funding. Offenbar wird Windhorst verdächtigt, Finanzgeschäfte ohne die dafür nötigen Lizenzen getätigt zu haben. Schon letztes Jahr hatten die Behörden in Frankreich verschiedene Fonds einer Tochter von Evergreen Funding gesperrt.
Das einstige «Wunderkind» der deutschen Finanzbranche hat eine schillernde Vergangenheit - nicht zum ersten Mal steht Windhorst im Konflikt mit der Justiz. Erstmals Furore hatte er in den 1990er Jahren gemacht, als er im Alter von 15 Jahren eine Computerfirma aufbaute. Als gefeierter Jungunternehmer begleitete er den deutschen Kanzler Helmut Kohl als Aushängeschild auf Staatsreisen. Mit dem Platzen der Internetblase zu Beginn des Jahrtausends mussten drei von Windhorsts Firmen und er selbst dann Insolvenz anmelden.
Im vergangenen Monat ist Investor Lars Windhorst beim deutschen Fussball-Bundesligisten Hertha BSC eingestiegen. Über seine Beteiligungsfirma Tennor (früher Sapinda) habe er für 125 Millionen Euro 37,5 Prozent am Tabellen-Elften der vergangenen Saison erworben, sagte ein Windhorst-Sprecher und bestätigte damit einen Bericht des «Spiegel». Darüber hinaus hat Windhorst die Option, den Anteil an der Hertha BSC GmbH & Co KGaA auf bis zu 49,9 Prozent aufzustocken - allerdings müsste er für die weiteren Anteile einen höheren Preis zahlen. Mit Windhorsts aktuellem Engagement wird der Hauptstadt-Klub mit 330 Millionen Euro bewertet.
(reuters/mbü)
Seit neuestem ist er in der Schweiz zuhause - er zog in aller Stille in den Kanton Zug, wie das Wirtschaftsmagazin Bilanz publik machte.
(mbü, mit Material von Reuters im letzten Abschnitt)