Es war ein Start wie ein Paukenschlag. Nachdem Jörg Reinhardt im August als Novartis-Präsident angetreten war, verkaufte er erste Teile des von Vorgänger Daniel Vasella aufgebauten Pharmakonzerns. Doch harte Schnitte setzt er nicht überall.
Den mit Vasella-Getreuen bestückten Verwaltungsrat schont Reinhardt. Rolf Zinkernagel geht, doch wegen seines Alters. Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking gab sein Amt selbst auf. Aber Ulrich Lehner, der Vasella mit der übertriebenen Abfindung von 72 Millionen Franken bedachte, bleibt im Amt. Er verschaffte als Interimspräsident Vasella danach sogar noch fünf Millionen Franken, weil dieser Lehner und Reinhardt bis Oktober beraten sollte. Dabei amtete Lehner lange als Novartis-VR, Reinhardt war einst Konzernmanager. Sie sollten sich auskennen.
Für Lehner lohnt sich das Schweiz-Mandat. 1,3 Millionen Franken erhielt er 2013. Dabei wird er in Deutschland, wo er zum Oberaufseher von ThyssenKrupp berufen wurde, für seine vielen Mandate kritisiert. Aber auch die Kritik geht an ihm vorbei.