Der Schweizer Baukonzern Implenia beharrt auf seiner Eigenständigkeit. «Ein Kauf durch Strabag wäre wertzerstörend für das Unternehmen», sagt Implenia-Sprecher Aloys Hirzel. Ein Grund für seine Zurückhaltung gegenüber einer Zusammenarbeit mit dem Bauriesen aus Österreich liegt im Russland-Geschäft der Schweizer.

Über das Joint Venture «Russian Land Implenia» mit der russischen Immobilienentwicklungsgesellschaft «Russian Land» des Oligarchen Chalva Tchigirinsky hat das Unternehmen im interessanten russischen Markt Fuss gefasst und bereits erste Projekte an Land gezogen. «Mit Russian Land hat Implenia einen attraktiven Partner gefunden», so Hirzel. Seit der Ankündigung der Zusammenarbeit vergangenen November haben die Russen zudem einen Anteil von über 5% am Schweizer Unternehmen aufgebaut.

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Auf der anderen Seite steht mit Oleg Deripaska ein weiterer russischer Oligarch als Grossaktionär von Strabag. Erst Anfang Jahr haben sich die beiden Oligarchen ein Bieterduell um ein Milliarden-Bauprojekt in Sankt Petersburg geliefert, bei dem Deripaska als Sieger hervorgegangen ist. Angesichts dieser Konstellation ist zu befürchten, dass bei einer Übernahme von Implenia durch Strabag das Russland-Geschäft der Schweizer gefährdet wäre.

Unabhängigkeit ist das Beste

Doch nicht nur die Russland-Aktivitäten sprechen laut Implenia gegen die Österreicher. «Die viel beschworenen Synergien bei einem Zusammengehen mit Strabag wären kaum zu erzielen», ist Hirzel überzeugt und ergänzt: «Die Unabhängigkeit ist für Implenia das Beste.»

Hirzel hält Strabag zugute, dass das Unternehmen bisher nicht aktiv gegen Implenia vorgegangen ist. Daran wird sich vorerst auch nichts ändern. «Wir warten noch immer auf eine konkrete Aussage des Managements von Implenia, ob Strabag überhaupt der gewünschte Partner ist», schreibt Strabag-Kommunikationschef Christian Ebner auf Anfrage.

Auf ein Vorpreschen von Implenia wartet Strabag allerdings vergeblich. «Implenia wird nicht auf Strabag zugehen», sagt dazu Aloys Hirzel.