Die kleinen Service-Anbieter bekommen Konkurrenz von zwei Grossen: Microsoft und Dell dringen verstärkt in den IT-Dienstleistungsbereich ein. Neben grossen Computerkonzernen wie IBM und HP, die sich auch um Installation und Schulung kümmern, sowie den vielen Softwareanbietern und Consultingfirmen sind zahlreiche weitere internationale und lokale Anbieter tätig. Sie alle wollen sich aus diesem leicht wachsenden, aber margenschwachen Marktsegment ein Stück herausschneiden. Bisher ist die Konsolidierung noch nicht so rasch fortgeschritten wie im Softwaremarkt für Grossfirmen.

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Das Service-Geschäft ist nicht nur stabiler als das zyklische Produktegeschäft, die Akquisition der Kunden ist billig, weil die beiden neuen Anbieter Microsoft und Dell diese schon gut kennen. Und die Beschränkung auf eigene Produkte ermöglicht aufgrund standardisierter interner Abläufe auch günstigere Dienstleistungspreise.

Service soll Wachstum bringen

Avanade, ein Joint Venture von Accenture und Microsoft, wird im Juni in Zürich ein Büro eröffnen. Das Unternehmen hat bereits zehn grosse Kunden in der Schweiz gewonnen, unter anderem Coop und den schweizerischen Teil der XL Insurance. Volkmar Eich, designierter Geschäftsführer, hat es auf grosse Firmen abgesehen, die heterogene Softwareumgebungen konsolidieren und/oder von Eigenentwicklungen wegkommen möchten. Bis in drei Jahren möchte Eich in der Schweiz im Rahmen einer «aggressiven Wachstumsstrategie» 100 Fachleute einstellen.

Auch Dell baut sein Service-Angebot, mit dem in den USA schon Milliarden umgesetzt werden, laufend aus. Rund 15% des Umsatzes entfallen inzwischen auf Dienstleistungen rund um die eigene Hardware. Services spielen in der Wachstumsstrategie für die kommenden Jahre eine grosse Rolle: Das Wachstum ist grösser als bei Hardware. Inklusive der wichtigsten Partner Unisys, Getronics, LanExpert und Hirt Informatik arbeiten in der Schweiz rund 450 Personen in diesem Bereich. Dell überliess den Partnern die Installation von PC, Druckern und Servern. Man tritt aber laut Christian Hunziker, Marketingchef für die Schweiz, vermehrt unter eigenem Namen auf.

Durch die beiden Anbieter unter Druck kommen werden neben den Grossen wie IBM oder HP auch viele kleinere Anbieter, die ihre Geschäftsmodelle bisher um die Produkte von Dell und Microsoft aufgebaut haben. Eine Hoffnung bleibt ihnen allerdings: In den USA wurde Dell mit Aufträgen derart überschwemmt, dass einige alte Konkurrenten zu neuen Partnerfirmen wurden.