Der Hauptsitz von Evergrande in Hongkong wurde von einem Konkursverwalter übernommen. Dies geht aus einem Dokument des Handelsregisters hervor. Damit werden frühere Berichte bestätigt, wonach das zweitgrösste Immobilienunternehmen Chinas die Kontrolle über das Hochhaus im Wert von mehr als eine Milliarde Dollar verloren hat.
Die Kontrolle über das Evergrande Centre im Stadtteil Wan Chai übernommen hat gemäss Dokument Alvarez & Marsal Asia. Aus dem Dokument geht nicht hervor, wer die Consulting-Firma beauftragt hat.
Die «Financial Times» berichtete letzte Woche, dass ein Kreditgeber die Immobilie beschlagnahmt hatte. Die angeschlagene chinesische Baufirma habe das Gebäude für Kredite eines Konsortiums von Kreditgebern unter der Führung der China Citic Bank International verpfändet.
Die Immobilie soll als Sicherheit dienen für Kredite in Höhe von umgerechnet 968 Millionen Dollar, die unter anderem die Citic Bank International vor zwei Jahren Evergrande gewährte. Das geht aus separaten Dokumenten auf der Website des Unternehmensregisters hervor.
Grosse Kreditkrise in China
Evergrande steht im Mittelpunkt einer Kreditkrise, die den chinesischen Immobiliensektor erfasst und das Wachstum in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt gebremst hat. Der Bauträger hat es versäumt, einen vorläufigen Umstrukturierungsplan für seine Offshore-Schulden vorzulegen, den er bis Ende Juli versprochen hatte. Seitdem hat die Führung von Evergrande erklärt, dass sie versuchen werde, vor Ende des Jahres einen konkreten Vorschlag zu unterbreiten.
Das 26-stöckige Bürogebäude in der Nähe des Stadtzentrums ist eines der wertvollsten Vermögenswerte von Evergrande in Hongkong. Der Bauträger hat es mindestens zweimal nicht geschafft, das Gebäude zu verkaufen.
(Bloomberg/mth)