Als Irlands Finanzminister Michael Noonan (68) vor wenigen Tagen John Moran (45) zum Generalsekretär seiner Behörde berief, veröffentlichte das Department of Finance in Dublin pflichtgemäss den Lebenslauf des nun ranghöchsten Steuerbeamten auf der Grünen Insel. Acht Jahre arbeitete der Jurist ab 1997 für die Zurich FS, wo er für deren irischen Ableger die Zurich Bank und die Zurich Capital Markets (ZCM) mit einem heutigen Volumen von zwei Milliarden Euro aufbaute.

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Den soeben ausgeschiedenen «Zürich»-VR-Präsidenten Manfred Gentz (70), der Ende März Platz machte für den noch amtierenden Deutsche-Bank-Primus Josef Ackermann (64), dürfte Irlands neuer Hoffnungsträger schon in den 1990er Jahren kennen gelernt haben. Gentz, damals Daimler-Vorstand, kontrollierte die Luftfahrttochter DaimlerChrysler Aerospace und kümmerte sich um die Beteiligung an Airbus. Moran war zeitgleich bei der Flugzeugleasingfirma Guinness Peat Aviation (GPA) an Bord. Er hätte sich keine besseren Lehrmeister wünschen können, denn bei GPA sass Luftfahrtpionier Tony Ryan am Steuer, der wenig später mit Michael O’Leary den Billigflieger Ryanair an den Start brachte.

1997 zog es Moran nach Dublin. Nach der Gründung der Zurich Bank erschloss er für die ZCM zunächst die Regionen Asien und Ozeanien, bevor er im Herbst 2003 nach New York zügelte, wo er einige ZCM-Assets an BNP Paribas verkaufte. Als temporärer Aussteiger verlegte Moran dann seinen Wohnsitz nach Südfrankreich, konnte von der Arbeit aber nicht lassen. Im Languedoc lancierte er die JusSú-Fruchtsaft-Filialkette.

Härter dürfte es für den Heimkehrer in Irlands Finanzministerium werden. Die Republik mit knapp 4,5 Millionen Einwohnern hat seit 2001 die Staatsverschuldung mehr als verdreifacht – von knapp 50 auf über 150 Milliarden Euro.