Japan Tobacco stellt sich neu auf. Der Tabakriese krempelt dafür seine Organisationsstruktur um und konsolidiert sein weltweites Tabakgeschäft mit sämtlichen Headquarter-Funktionen in Genf.
Dort werden bis Januar 2022 Strategieentwicklungs-, Performance-Management- und Entscheidungsfunktionen konzentriert. Das Pharma- und Food-Geschäft des Konsumgüterriesen sei von der Konsolidierung nicht betroffen. Ziel der Übung sei es, «die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität des Tabakgeschäfts zu stärken», teilt Japan Tobacco mit.
«Wir konsolidieren die Organisationen des internationalen und des japanischen Tabakgeschäfts, um unsere unternehmensweiten Ressourcen voll auszuschöpfen und klare Prioritäten für Geschäftsinvestitionen weltweit zu setzen», sagt JT-Präsident und CEO Masamichi Terabatake.
Tabakgeschäft unter Druck
Gründe für diesen Schritt sind mitunter: eine veränderte Wahrnehmung des Rauchens und der Gesundheit, verschärfte Tabakregulierungen und Steuerreformen in verschiedenen Ländern, sich ändernde Verbraucherpräferenzen und ein intensiver Wettbewerb.
Die Zusammenlegung des Tabakgeschäfts in Genf soll einen effizienteren und effektiveren Einsatz der Ressourcen ermöglichen, heisst es von JT. Nach eingehender Prüfung des Geschäftsumfelds kam der Tabakkonzern zu dem Schluss, dass eine Überarbeitung der strategischen Ausrichtung im Tabakgeschäft notwendig sei.
Der Statista Consumer Market Outlook geht aufgrund der Corona-Pandemie im globalen Tabakgeschäft mit Zigaretten von einem Umsatzeinbruch von 4,3 Prozent aus: von 707 Milliarden Dollar auf 677 Milliarden Dollar.
Bereits 1000 Mitarbeiter in Genf
Von den Geschäftsanpassungen ist der Schweizer Standort in Dagmarsellen, wo der Konzern auch eine Produktion unterhält, nicht betroffen. Dieser Standort zählt derzeit 326 Mitarbeiter. In der Genfer Zentrale sind es rund 1000 Mitarbeiter, wo es «organisatorische Veränderungen geben wird», sagt ein Sprecher. Die Details dazu werden derzeit geprüft. Für das neu strukturierte globale Tabakgeschäft des Konzerns in Genf wird der bisherige Japan-Tobacco-International-Chef Eddy Pirard zuständig sein.
Japan Tobacco ist der weltweit viertgrösste Tabakkonzern mit rund 20 Milliarden Dollar Jahresumsatz, hinter British American Tobacco, Philip Morris und Altria und das 18.-grösste Konsumgüterunternehmen der Welt.