Er hat mit Blancpain seinerzeit eine niedergehende Uhrenmarke zum erfolgreichen Topbrand gemacht – nun soll er eine Topmarke vor dem schnöden Niedergang bewahren: Jean-Claude Biver, herausragendes Marketingtalent der Uhrenindustrie, hat von seinem Chef Nicolas G. Hayek ein Jahr Extraurlaub erhalten. Um Franck Muller zu helfen, dessen Unternehmen nicht mehr richtig ticken will.

Cui bono?, fragte sich die Branche, wem nützt es – und Jean-Claude Biver gibt sich in dieser Frage erstaunlich offen.

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Die Gerüchte, Uhrenbaron Nicolas G. Hayek wolle mittels Bivers Tatkraft sein Swatch-Imperium mit den feinen Muller-Assets arrondieren und so das Luxussegment verstärken, bezeichet Biver zwar als «Spekulation». Dann aber gibt er zu, die Spekulation sei intelligent. Hat er mit Hayek darüber geredet? «Nicht über konkrete Fragen», sagt Biver, «und schon gar nicht über die Konditionen.» Ein Thema sei die Spekulation aber schon gewesen.

Franck Muller und sein Geschäftspartner Vartan Sirmakes sind hoffnungslos zerstritten und decken sich gegenseitig mit Klagen ein.

Biver will seinem Freund Muller «moralisch, freundschaftlich und mit meinen Kenntnissen» helfen. Branchenkenner gehen davon aus, dass der Beistand auch als Signal an die Richter zu deuten sei: Man wolle mit dem Gewicht der Swatch-Gruppe und dem Bivers dem Uhrenkünstler Muller Glaubwürdigkeit verleihen. Und später ernten.