Nach der Ankündigung der UBS, eine neue Kreditkarte ohne Fremdwährungszuschläge einführen zu wollen, zieht auch die Bank Cler mit ihrem Online-Angebot Zak nach. Bei der zusammen mit Cornèrcard geführten Prepaid-Kreditkarte werde der Zuschlag von 2 Prozent gestrichen, sagt Cler-Manager Patrick Kissel zur «Handelszeitung». Damit fallen nur noch die Kosten aus dem von Cornèrcard verrechneten Devisenkurs an.
Die Preisreduktion ist eine Reaktion auf den grossen Erfolg der Kartenanbieterin Revolut in der Schweiz, die mit ihren sehr tiefen Devisengebühren innert kürzester Zeit viele Kunden gewonnen hat. Gemäss Recherchen der «Handelszeitung» hat Revolut hierzulande bereits 350'000 Kunden. Revolut rechnet Fremdwährungstransaktionen unter der Woche praktisch kostenfrei in Franken um. Lediglich am Wochenende verlangt die britische Bank einen Aufschlag.
90 Prozent Neukunden bei Zak
Auch das Cler-Produkt Zak erfreut sich starker Nachfrage, wenn auch auf etwas tieferem Niveau. Derzeit habe man rund 35'000 Zak-Kunden, sagt Manager Kissel. Für die Bank erfreulich: 90 Prozent der Kunden seien Neukunden, die zuvor kein Konto bei der Bank Cler hatten. Zudem zeigt sich, dass immer mehr Kunden mit einem einfachen Online-Produkt zufrieden sind. Eine Umfrage von Zak ergabt, dass fast 37 Prozent der Teilnehmer das Konto als Lohnkonto nutzen wollen.
Schlechte Nachrichten hat Zak indes für das Gemeinschaftsunternehmen Viseca. Nebst der Prepaid-Karte von Cornèrcard gehörte bisher nämlich auch eine «echte» Kreditkarte von Viseca zum Zak-Paket. Diese Zusammenarbeit lasse man auslaufen, heisst es nun bei der Bank Cler. Cornèrcard konnte sich ins Spiel bringen, weil Viseca lange die Zusammenarbeit mit Mobile Wallets wie Apple Pay und Google Pay boykottierte. Die Tessiner Cornèrcard hingegen war von Anfang an offen für solche Kooperationen.
An der übrigen Zusammenarbeit zwischen der Bank Cler und Viseca ändert sich hingegen nichts, wie die Bank betont. Die Bank Cler vertreibt weiterhin Kreditkarten von Viseca.
Derzeit gibt es grosse Unterschiede bei den Fremdwährungsgebühren der Schweizer Kreditkartenherausgeber. Das zeigt einmal mehr ein unlängst von der HZ gemachter Test. Demnach gehörte die Kreditkarte von Zak bisher zu den teuersten Karten, während Revolut, Nein und Transferwise die besten Wechselkurse anboten.
Ab Mitte August 2020 können Kreditkartenkunden der Credit Suisse in der Schweiz auch Google Pay nutzen. Das ausgebaute Angebot gilt für Kredit- und Prepaidkarten, schreibt die Bank in einer Mitteilung vom Donnerstag.
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