Das Gebot von Johnson & Johnson (J&J) für Actelion hat den Mitgründer und Vorsitzenden der Geschäftsleitung des Baselbieter Unternehmens, Jean-Paul Clozel, zum Milliardär gemacht. Seitdem Bloomberg am 24. November über die Gespräche zwischen den beiden Gesellschaften berichtete, sind die Aktien des grössten europäischen Biotechnologieunternehmens um etwa 24 Prozent gestiegen. J&J hatte nach Angaben von mit den Verhandlungen vertrauten Personen zunächst rund 26 Milliarden Dollar für Actelion geboten und die Offerte anschliessend noch einmal nachgebessert.

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Die Übernahmegespräche haben die Aktien des Unternehmens mit Sitz in Allschwil in Rekordhöhen katapultiert, wodurch das Vermögen von Clozel dem von Bloomberg berechneten Milliardärs-Index zufolge auf 1,1 Milliarden Dollar gestiegen ist. Der 61-Jährige hält laut Geschäftsbericht 2015 exakt 5,03 Prozent an Actelion. Vertreter des Unternehmen beantworteten Fragen zum Vermögen von Clozel weder telefonisch noch per E-Mail.

Clozel will die Unabhängigkeit bewahren

Clozel, der Actelion 1977 zusammen mit seiner seiner Frau Martine, Walter Fischli, Thomas Widmann und André Mueller gegründet hat, bevorzugt offenbar eine Übernahme, bei der die Unabhängigkeit von Actelion gewahrt bleibt. Damit verschlechterten sich die Aussichten auf ein Bietergefecht und eine satte Übernahmeprämie, was den Vermögenszuwachs von Clozel abschmelzen lassen könnte, sagte Sam Fazeli, Analyst bei Bloomberg Intelligence.

Auch für Rudolf Maag war die Übernahmespekulation eine gute Nachricht. Denn der Wert seines Anteils von 5 Prozent ist um 200 Millionen Dollar gestiegen, seit Details zu den Gesprächen öffentlich geworden sind. Der Milliardär aus der Schweiz hat sein Vermögen mit dem Medizintechnikausrüster Stratec gemacht, der 1999 mit Synthes fusionierte. Synthes wurde 2012 von J&J für 20 Milliarden Dollar erworben.

(bloomberg/mbü)