Die Privatbank Julius Bär zeigt sich weiterhin interessiert, die Basler Bank Sarasin zu kaufen. Bank-Bär-Chef Boris Collardi sagte in einem Interview, Julius Bär prüfe Übernahmen und die Basler Bank Sarasin erfülle die Voraussetzungen dazu.
Sarasin gehört heute zu rund zwei Dritteln der niederländischen Rabobank. Über einen Verkauf kursieren seit Wochen Gerüchte, wobei die Zürcher Bank Julius Bär als Interessentin gilt. In einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Samstag äussert sich Collardi nicht direkt zu einem Angebot.
«Ausgezeichnete Lösung für die Kunden»
Bär plane aber keine «feindliche Übernahme», auch wenn das Gegenteil behauptet werde, sagte Collardi. Mit einer starken Bilanz und der internationalen Plattform, «sind wir eine ausgezeichnete Lösung für die Kunden» von Sarasin, gibt sich der Konzernchef überzeugt.
Entschieden wendet sich Collardi gegen einen Verkauf der Bank an zwei Interessenten - die Raiffeisen-Gruppe soll sich angeblich für einen Teilkauf interessieren. Wer den Zuschlag bekomme, entscheide die Logik des Markts. Wie lange es dauern könne, bis es zu einem Entscheid komme, liege nicht in den Händen seiner Bank.
In der derzeitigen Konsolidierungsphase in der Bankenwelt erhalte die Bank Bär jede Woche Angebote für Übernahmen, sagte Collardi weiter. Viele würden von vornherein abgelehnt. Mögliche Übernahmeziele, welche die Kriterien erfüllten, würden aber verfolgt. Diese Kriterien erfülle im Prinzip auch Sarasin.
Mitarbeiter: Der Loyalität Rechnung tragen
Über die Zukunft von Sarasin wird seit längerem spekuliert. Im Mai hatte das Management bekannt gegeben, es möchte die Mehrheitsbeteiligung von Rabobank übernehmen. Rabobank halte sich alle Optionen offen, hiess es zuletzt im Oktober von der Sarasin-Miteigentümerin.
Die Sarasin-Angestellten riefen angesichts der Gerüchte um einen Verkauf sowie einen möglichen Stellenabbau Rabobank in dieser Woche dazu auf, der Loyalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rechnung zu tragen.
(tno/sda)