Die Abspaltung des Augenheilkonzerns Alcon von Novartis und dessen Kotierung an der Schweizer Börse SIX führt zu einer Reihe von Indexanpassungen. Während Alcon sofort in den Swiss Market Index SMI aufgenommen wird, fallen die Aktien der Privatbank Julius Bär aus dem Leitindex.
Im Swiss Leader Index SLI verdrängt Alcon ausserdem die Papiere von Dufry und im Mid-Cap-Index SMIM diejenigen von Aryzta.
Die Indizes werden in der kommenden Woche angepasst, wie die SIX am Dienstagabend mitteilte. Die Aufnahme von Alcon in den SMI erfolgt dabei auf den 9. April.
Basel statt Zürich, Pharma statt Banken
Damit sind ab 10. April sind nur noch zwei Bankinstitute im führenden Börsenindex der Schweiz vertreten – die Grossbanken UBS und Credit Suisse. Basler Healthcare-Anbieter ersetzt Zürcher Privatbank: Entfernt erinnert dies an die Entwicklung in Deutschland, wo die Commerzbank im Herbst 2018 aus dem Leitindex Dax gekippt wurde, um durch einen Zahlungsdienstleister namens Wirecard ersetzt zu werden. Dies wurde öfters als Signal für den Niedergang der Banken gelesen.
Das mag übertrieben sein, aber ingesamt bringt die Rochade eine symptomatische Annäherung: Die Versicherungen – welche die Banken in der volkswirtschaftlichen Bedeutung inzwischen eingeholt haben – sind nun mit drei Unternehmen im SMI vertreten: Zurich, Swiss Re und Swiss Life.
Andererseits ist ihr kumuliertes Gewicht am Börsenindex mit 8,82 Prozent noch etwas kleiner; die beiden Grossbanken kommen zusammen auf 11,44 Prozent.
- 2009: Lonza ersetzt Baloise
- 2009: SGS ersetzt Nobel Biocare
- 2010: Transocean ersetzt Swiss Life
- 2011: Givaudan ersetzt Lonza
- 2012: Geberit ersetzt Synthes (Übernahme durch Johnson & Johnson)
- 2015: Sika ersetzt Syngenta (Übernahme durch ChemChina)
- 2016: Swiss Life ersetzt Transocean (Rückzug von der Schweizer Börse)
- 2017: Lonza ersetzt Actelion (Übernahme durch Johnson & Johnson)
- 2019: Alcon ersetzt Julius Bär
(rap | AWP)