Dass die beiden Partner ähnlich ticken, zeigt bereits die spiegelbildliche Platzierung ihrer Schreibtische. Zudem lassen sie die Tür zwischen ihren Büros meist offen. So können sich Reto Jauch und Stan Novakovic am Pult sitzend gegenseitig ins Gesicht blicken. Gerade häufig kommt das allerdings nicht vor, denn die beiden Executive-Searcher sind die meiste Zeit unterwegs. Ihre häufigsten Destinationen heissen London, Frankfurt, München und Mailand.

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Jauch & Novakovic stehen für eine neue Generation von Boutiquen im Executive-Search: Statt sich auf das lokale Revier zu beschränken, haben sie ein Netzwerk in ganz Europa gespannt. Ihr Firmendomizil im Zürcher Enge-Quartier könnten sie problemlos in jede andere europäische Metropole verlegen. Im Gegensatz zu den grossen internationalen Headhuntern bleiben Jauch & Novakovic jedoch dem Boutique-Konzept des «klein, aber fein» treu und beschränken sich auf das absolute Topsegment in der Personalberatung. «Mein Partner und ich machen alles selber», erklärt Reto Jauch, «deshalb müssen wir bei der Qualität keinerlei Kompromisse eingehen.»

Vor vier Jahren gegründet, verfügen Jauch & Novakovic bereits über eine auserlesene Kundenliste. Dazu zählen verschiedene Topkader europäischer Marktführer, wobei sich die beiden Zürcher bewusst auf die Branchen Finanzen und Technologie konzentrieren. Ein Beispiel war vor kurzem die Rekrutierung eines Chief Investment Officer in London. Eine erste Suche auf dem lokalen Markt blieb erfolglos. «Dank unseren internationalen Beziehungen konnten wir diese Glocke öffnen und von ausserhalb eine passende Person finden», sagt Stan Novakovic. Inzwischen werden die beiden auch in der eigenen Branche stark beachtet und umworben. Regelmässig erhalten sie Angebote von grösseren Agenturen, bis hin zur Möglichkeit, das eigene Geschäft in die Führung eines europaweiten Kompetenzzentrums einzubringen.

Während andere Boutiquen ihre Beziehungen mit Stehpartys pflegen, halten Jauch & Novakovic nichts von solchen Events:

«Unsere Kunden haben kein Interesse an oberflächlichem Smalltalk», meint Jauch. Stattdessen hätten die Führungskräfte ein grosses Bedürfnis nach tief schürfenden Diskussionen im kleinen Kreis. Dem entsprechen Jauch & Novakovic mit ihrem «Great Leaders Circle», der einmal im Jahr stattfindet: Während 48 Stunden versammeln sie rund ein Dutzend auserlesene Kunden an einem abgeschiedenen Ort mit dem einzigen Zweck, sich auf einer ganz persönlichen Ebene auszutauschen. «Eine Reise voller Überraschungen», beschreibt Reto Jauch das Zusammentreffen. «Das ist, wie wenn wir zusammen auf einen Berg steigen. Und 15 Minuten später sitzt die Gruppe im Unterseeboot.»

Ein wichtiges Thema unter den CEOs seien die immer häufigeren Sesselwechsel in der Chefetage, sagt Stan Novakovic. Das erschwere eine sorgfältige Rekrutierung: «Je schneller sich das Karussell dreht, desto grösser wird das Risiko, dass ein mittelmässiger Manager an die Spitze gespült wird.» Die Qualität der Führungskräfte bei Schweizer Konzernen beurteilen die beiden Executive-Searcher als sehr gut. Positiv sei insbesondere die internationale Erfahrung vieler Kaderleute, betont Jauch. Er selber hatte mehrere Jahre im Ausland gearbeitet und für einen amerikanischen Headhunting-Konzern die Europa-Division geleitet, bevor er sich mit Novakovic selbstständig machte.

Weil die beiden ständig unterwegs sind, kennen sie die Trends auf europäischer Ebene sehr genau. Besonders beeindruckt sind sie vom derzeitigen Boom in London. «In dieser Stadt herrscht eine andere Temperatur», schwärmt Novakovic. Hingegen sei es oftmals schwierig, Topleute zu einem Wechsel nach Frankfurt zu überreden, während München aufhole. Zürich gehört im Urteil von Reto Jauch weiterhin zur Spitzengruppe. Doch müssten die Vorteile besser kommuniziert werden: «In Gesprächen mit unseren ausländischen Kunden merken wir häufig, dass sie die Qualitäten der Stadt zu wenig kennen.»