Das Biopharmaunternehmen Idorsia hat erstmals Einblick in seine Bücher gewährt. Die Abspaltung von Actelion schreibt wie erwartet rote Zahlen. Die Entwicklungspipeline stimmt Firmengründer Jean-Paul Clozel aber zuversichtlich. Die Berichterstattung zum ersten Halbjahr 2017 bezieht sich auf die Ergebnisse seit der Ausgliederung aus dem Biotechnologieunternehmen Actelion – also auf zwei Wochen von Mitte bis Ende Juni.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

In dieser Zeit fiel ein Betriebsverlust von 11 Millionen Franken und ein Reinverlust in gleicher Höhe an, wie Idorsia am Donnerstag mitteilte. Der Verlust geht vor allem auf Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zurück.

Ambitionierte Ziele

Das Unternehmen mit rund 600 Mitarbeitern hat sich auf die Entwicklung von Wirkstoffe für neue Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten spezialisiert. Die Früchte sollen in der Zukunft geerntet werden: Mit den neuen Produkten will Idorsia in den nächsten Jahren zu einem der führenden biopharmazeutischen Unternehmen Europas werden.

Idorsia zeigte sich im Communiqué sehr zufrieden mit den ersten Wochen seit Beginn der Geschäftsaktivitäten. «Wir starten mit einer hochinnovativen Entwicklungspipeline, mit vier Wirkstoffen, die in naher Zukunft in die Phase 3 überführt werden», wird Firmenchef Clozel zitiert. Phase 3 ist die letzte Stufe der klinischen Studien vor der Zulassung eines Medikaments oder Wirkstoff durch die Arzneimittelbehörde. Zusätzlich konnte Idorsia laut Clozel in den letzten Monaten positive Ergebnisse für zwei Phase-2-Programme verzeichnen.

Barmittel von einer Milliarde Franken

Finanziell ist das Unternehmen gut gerüstet. Es verfügt über Barmittel in Höhe von über einer Milliarde Franken. Für das verkürzte Geschäftsjahr 2017 gehen Idorsia von einem Betriebsaufwand in Höhe von 180 bis 190 Millionen Franken aus. Jean-Paul Clozel und seine Frau Martine sind Hauptaktionäre von Idorsia. In den vergangenen Wochen haben sie den Aktienanteil auf 25,95 Prozent aufgestockt.

Das Ehepaar hatte die Roche-Abspaltung Actelion innerhalb von 20 Jahren zu einem Pharmakonzern geformt. Im Januar verkaufte sie das Unternehmen für 30 Milliarden Dollar an den US-Gesundheitskonzern Johnson & Johnson. Mit einem Teil der Forschungspipeline gründeten sie Idorsia. Johnson & Johnson wiederum ist mit 9,9 Prozent an Idorsia beteiligt.

(sda/mbü)