Der Sonova-Verwaltungsrat hat am Donnerstag mitgeteilt, man unterstütze die Untersuchung der Staatsanwaltschaft Zürich und habe der Justiz seine volle Kooperation zugesichert. Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft meldete ihrerseits, dass Sicherstellungen erfolgten. Diese würden nun ausgewertet. Ausserdem würden verschiedene Personen befragt.
Laut einem Bericht des Tages-Anzeigers kam es auch zu Verhaftungen. Demnach wurden der ehemalige CEO Valentin Chapero und Ex-Finanzchef Oliver Walker in Untersuchungshaft genommen, mussten die Nacht von Donnerstag auf Freitag im Gefängnis verbringen. Inzwischen seien sie aber wieder freigelassen worden.
Zuhause bei den verhafteten Ex-Managern sowie bei Sonova fanden dem Bericht zufolge Hausdurchsuchungen statt und Akten wurden beschlagnahmt, nicht jedoch bei Andy Rihs. Der frühere Verwaltungsratspräsident sei am Donnerstag jedoch zur polizeilichen Befragung vorgeladen worden, so der Tages-Anzeiger.
Der Verdacht des Insiderhandels war aufgekommen, nachdem leitende Angestellte des Hörgeräteherstellers vor einer Gewinnwarnung am 16. März grössere Aktien- und Optionspakete verkauft und so Kasse gemacht hatten.
Andy Rihs beteuert, zum Zeitpunkt des Verkaufs seiner Aktien am 8. März nicht gewusst zu haben, dass Sonova eine Woche später eine Gewinnwarnung veröffentlichen würde. Seine Transaktion in der Höhe von 37,5 Mio. Fr. hat er am Mittwoch vergangener Woche dennoch rückgängig gemacht.
Ausserdem hat Rihs das Sonova-Verwaltungsratspräsidium abgegeben. Auch Valentin Chapero, Konzernchef des Hörgeräteherstellers, sowie Oliver Walker, Finanzchef des Unternehmens, traten zurück.
Wie Sonova am Donnerstag weiter mitteilte, will die Zürcher Staatsanwaltschaft insbesondere der Frage nachgehen, ob die umstrittenen Börsengeschäfte im Wissen um die bevorstehende Gewinnwarnung erfolgten. Sowohl Sonova als auch die Staatsanwaltschaft wollten keine weiteren Details zur Untersuchung bekannt geben.
(tno/sda/awp)