Die Schweiz wird für Juul zu einem neuen Grosshub in der EU. Von Zürich aus werden nun die Märkte Deutschland und Schweiz gesteuert. Wobei die Niederlassungen in den beiden Ländern auch weiterhin selbstständig agieren können sollen. Die Leitung übernimmt Juul-Labs-Switzerland-Chef Jonathan Green. «Die deutsche Gesellschaft Juul Labs Germany bleibt bestehen. Die Agenden liegen jetzt bei mir.»
In Deutschland, einem der sonst stärksten Absatzmärkte, tritt der US-E-Zigaretten-Hersteller dafür leiser; die Erwartungen wurden nicht erfüllt. Daher werden die Verkaufsaktivitäten nach nur 18 Monaten wieder reduziert. Juul will sich in Deutschland neu aufstellen, das Team wird verkleinert. Der frühere Deutschland-Chef Markus Kramer hat Juul verlassen und heuert jetzt beim Whiskey-Hersteller William Grant & Sons an. Die Änderungen seien das Ergebnis einer Revision der Geschäftsstrategie. Das Fazit: «Wir reduzieren deutlich unseren Online-Vertrieb in Deutschland und setzen auf den stationären Handel.» Denn Konsumenten würden mehr Beratung wünschen, was online nicht so einfach möglich sei.
Kein Schweizer Forschungshub
Tatsache ist auch, dass Juul mit einem Rechtsstreit am Landgericht Düsseldorf zu tun hatte, weil Produktinformationen nicht ausreichend gewesen seien. Der Fall ist abgeschlossen, Green betont, der «Teilrückzug steht damit nicht im Zusammenhang». Eingedampft wird auch der Plan, die Schweiz zum Forschungshub zu machen: «Das war eine Idee, die wir nicht weiterverfolgen.»
(fib)