Schneeweisse Sandstrände, kristallklares Salzwasser und seltene Tierarten. Der Südpazifik gehört im 21. Jahrhundert nach wie vor zum Garten Eden unseres Planeten. Geht es aber nach dem Willen eines kanadischen Rohstoffkonzerns und der Regierung in Papua-Neuguinea, soll mit dieser Idylle bald Schluss sein. 

Das bitterarme Land hat die erste Mine am Meeresboden zu Schürfzwecken an Nautilus Minerals ausgegeben. Damit darf die kanadische Aktiengesellschaft 20 Jahre lang wertvolle Metalle wie Gold, Silber, Kupfer und später Seltene Erden in den Tiefen des Pazifiks zu Tage fördern.

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Insgesamt will der Konzern auf dem 158'000 Quadratkilometer grossem Fördergebiet jährlich 80'000 Tonnen Kupfer und 150'000 Unzen Gold abtragen. Dies mit Hilfe eines Förderschiffs, einem eigens konstruierten Tiefsee-Bagger und einer Hochleistungspumpe. Die Maschine soll das wertvolle Gestein denn auch durch ein 16000 Meter langes Staubsaugerrohr an die Oberfläche bringen.

China will die Rohstoffe haben

Nautilus lässt sich das Projekt einiges kosten. Papua-Neuguinea ist mit 30 Prozent beteiligt und die Kosten für Bau und Entwicklung der Spezialausrüstung belaufen sich auf 400 Millionen Dollar. Damit aber nicht genug; Allein das Förderschiff verschlingt 150 Millionen Dollar. 

Trotz dieser schwindelerregenden Kosten scheint sich das Investment zu lohnen. Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet» soll mit China bereits ein Abnehmer der seltenen Rohstoffe gefunden worden sein. Deshalb soll die Schürfung auf dem Meeresgrund vor Papua-Neuguinea erst der Anfang sein. So hat Nautilus Minerals bereits weitere Tiefseelizenzen vor der Küste in Tonga, Fidschi, Neuseeland und den Salomonen beantragt. 

Nichtsdestotrotz wird es für Nautilus-Konzernchef Stephan Rogers nicht einfach sein, in der pazifischen Tiefsee nach Gold zu graben - auch wenn er den Deal mit Papua-Neuguinea als «historischen Moment» bezeichnet. Wissenschaftler, Meeresschützer und Entwicklungshelfer stehen dem Projekt, welches 2014 beginnen soll, skeptisch gegenüber und versuchen das Vorhaben der Kanadier und der Regierung in Papua-Neuguinea zu verhindern. 

(muv/aho)