Die Ankündigung von Mohamed Bin Hammam, für den Posten von Fifa-Präsident Sepp Blatter zu kandidieren, erwischte den Visper auf dem falschen Fuss. Noch Ende August hatte der Präsident des Asiatischen Fussballverbands (AFC) gelobt: «Um es deutlich zu sagen: Ich werde bei den nächsten Fifa-Wahlen nicht kandidieren. Ich werde Sepp Blatter unterstützen, damit er ein weiteres Mandat erhält.»
Bin Hammam wird unterstützt vom früheren Fifa-Vize Chung Mong-Joon, einem langjährigen Fifa-Strippenzieher und Sohn des Hyundai-Gründers. Der Südkoreaner trug sich – bis zu seiner überraschenden Ablösung in diesem Januar durch den jordanischen Prinzen Ali – mit dem Gedanken, Blatter aus dem Amt zu drängen. Nun schickt er seinen Kompagnon Bin Hammam ins Rennen. Dieser hat den Bahrainer Scheich Salman Ibrahim al-Khalifa gegen sich, der Bin Hammam als «Diktator» abkanzelte. Ärger gab es mit den Malaysiern, weil Bin Hammam den AFC-Hauptsitz von Kuala Lumpur nach Doha verlegen wollte.
Der Katarer, ein vielsprachiges Energiebündel, ist Besitzer des Industriekonglomerats Kemco Group in Doha. Kemco baut Fabriken und Elektrosysteme, handelt mit Immobilien und ist im Bohrgeschäft aktiv.