Die Waadtländer Finanzkontrolle muss ein Darlehen des Kantons über eine halbe Million Franken für die konkursite Firma Swiss Space Systems untersuchen. Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Waadtländer Grossen Rates hat am Mittwoch den Auftrag erteilt.
Der Entscheid fiel einstimmig, wie die Präsidentin der GPK, Valérie Schwaar, auf Anfrage erklärte. Sie bestätigte eine Information des Westschweizer Fernsehens RTS. Die kantonale Finanzkontrolle müsse prüfen, ob das Geld gemäss den kantonalen Gesetzesvorgaben gesprochen wurde, erklärte die SP-Parlamentarierin. Zudem müsse die Wirksamkeit unter die Lupe genommen werden.
Sieben Millionen Franken Schulden
Das Darlehen floss 2015 aus einem Fonds zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Das Unternehmen, das schon damals mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, wollte damit Löhne bezahlen und Investoren suchen.
Das Unternehmen Swiss Space Systems wollte Parabelflüge zum Erleben der Schwerelosigkeit anbieten. Zudem wollte es mit einem Shuttle Mini-Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen. Das 2012 in Payerne VD gegründete Start-up-Unternehmen wurde jedoch Mitte Dezember in Konkurs geschickt, noch bevor die ersten Flüge stattfinden konnten. Es hatte über sieben Millionen Franken Schulden angehäuft.
Strafverfahren wegen Irreführung
Vor einer Woche hat die Freiburger Justiz gegen den Gründer des Unternehmens, Pascal Jaussi, ein Strafverfahren wegen Irreführung der Rechtspflege und Brandstiftung eröffnet. Grund dafür ist eine angebliche Brand-Attacke auf Jaussi Ende August 2016. Für die Freiburger Justiz kommt eine Inszenierung in Frage. Für den Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.
(sda/tno/gku)