Die Schweizer Kantonalbanken drängen an die Börse. 11 der 24 Kantonalbanken verkaufen einem breiten Publikum Aktien oder Partizipationsscheine. Bald könnten es 13 sein.
Der Börsengang der Thurgauer Kantonalbank wird laut der Bank «demnächst» über die Bühne gehen. In einem ersten Schritt werden zehn Prozent des Grundkapitals platziert. Innerhalb von zehn Jahren könnte der Streubesitz auf bis zu 20 Prozent steigen. Bankkunden wurden bereits angeschrieben. Die Konditionen des IPO landen zum Beginn der Zeichnungsfrist, also in wenigen Tagen, in den Briefkästen.
Als heisser Börsenkandidat wird die Glarner Kantonalbank gehandelt. Die GLKB soll sich bereits mit Beratern bezüglich eines Börsengangs austauschen. Gegenüber BILANZ wollte die Bank keine Stellung beziehen. Schon 2010 wurden mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft die Weichen gestellt. Die GLKB wäre mit einer Bilanzsumme von unter vier Milliarden Franken an der Schweizer Börse nur ein kleiner Fisch.
ZKB: Börsenpläne geplatzt
Ein dicker Fang für die SIX wäre die ZKB. Die Börsenpläne der grössten Kantonalbank sind jedoch vor wenigen Tagen geplatzt. Die Spezialkommission des Zürcher Kantonsrats lehnte eine Änderung des Kantonalbankgesetzes ab. Ohne diese ist die Ausgabe von Partizipationsscheinen nicht möglich.
Doch ein Trend ist intakt. «Kantonalbanken werden sich in Zukunft immer öfters über den Kapitalmarkt finanzieren», prognostiziert Philipp Arnet, Bankenexperte bei Ernst & Young. Die steigenden Eigenkapitalanforderungen seien der eine Grund. Die gesunkene Liquidität der Kantone der andere.
Die Zeit für den Kauf der Papiere drängt laut Günter Käser von KK Research nicht. «Als Investment taugen die Scheine der Kantonalbanken wenig.»