Wie das Mahnmal für einen unfertigen Akt wirkt das Aktienpaket an Roche in den Büchern von Novartis. Als wolle er diese Vergangenheit ausradieren, gab Ex-Novartis-Präsident Daniel Vasella kürzlich seinen Rat für den Umgang mit dem vor rund zehn Jahren unter seiner Ägide gekauften 33,3-Prozent-Anteil. «Wenn ich Roche wäre, würde ich ihn zurückkaufen und meine Freiheit erhalten wollen.» Sein Ziel, eine Fusion der Konzerne, führte schliesslich ins Leere. Nun muss Nachfolger Jörg Reinhardt über das Paket befinden. Mit Roche liesse sich auch ohne Anteil kooperieren.

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Immerhin drängt den neuen Präsidenten nichts zur Eile. 2012 brachte das Roche-Paket Novartis fast 500 Millionen Franken Gewinn. Und der Anteil dürfte nicht einfach loszuschlagen sein, könnte ein solcher Plan doch den Roche-Aktienkurs unter Druck setzen. Schliesslich hat das Paket gut zwölf Milliarden Franken Marktwert.

Wenig Kauflustige. Roches Besitzerfamilie Hoffmann-Oeri gilt nicht als interessiert. Auch andere Pharmafirmen dürften abwinken. Eher wäre der Anteil interessant für andere Investoren, glaubt Helvea-Analyst Olav Zilian, etwa für Pensionskassen, klassische Aktienfonds oder Staatsfonds aus dem Nahen Osten und Asien. Solch ein reiner Besitzerwechsel würde den Aktienkurs nicht arg drücken. Dann hätte Novartis eher damit zu tun, das frische Kapital zu nutzen – etwa für Zukäufe. Eine Zehn-Milliarden-Franken-Akquisition sah Reinhardt jüngst nicht ausser Reichweite.