«Gradlinige Karrierewege gibt es kaum noch», sagt Aebi. Die Zukunft gehöre Selbstständigen, Flexiblen und jenen, die immer wieder neue Herausforderungen anpacken. Die Karriere sieht aber anders aus als heute. Laut Aebi gibt es künftig vor allem vier Karrieremodelle.

1. Kamin- und Springer-Karriere: Man tritt in die Firma ein und dient sich hoch. In dieser Form der klassischen Kamin-Karriere gehts immer höher, vorausgesetzt, man ist an der richtigen Stelle eingestiegen. «Durch die abnehmende Loyalität zwischen Angestellten und Firmen wird das künftig selten werden», sagt sie. Häufiger werde die Springer-Karriere sein: Die Karriereschritte werden in verschiedenen Firmen gemacht. In der neuen Position kann man auf die Erfahrungen in der letzten aufbauen.

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2. Quersteiger-Karriere: Man wechselt zwischen verschiedenen Funktionen und Firmen. Die neue Stelle ist dabei nicht die logische Fortsetzung der bisherigen Karriere. «Branchenwechsel sind eine normale Erscheinung», sagt Aebi. Typisch für die Quersteiger-Karriere ist nicht der unmittelbare hierarchische Aufstieg, sondern die jeweilige Tätigkeit und das Sammeln neuer Erfahrungen. Quersteiger gewinnen aber im Informationszeitalter an Bedeutung.

3. Umsteiger-Karriere: Sie ist der Ausstieg aus einer langjährigen, logisch fortgesetzten beruflichen Laufbahn und der Beginn von etwas Neuem. Die bisherige Laufbahn wird unterbrochen; man sucht sich in einem neuen Umfeld, in dem andere Spielregeln gelten, eine neue Aufgabe. «Leute, die etwa aus einem Unternehmen in eine NGO wechseln, gehören dazu», sagt Aebi. Der Wechsel zurück ist auch möglich. Die Umsteiger-Karriere trägt dem Umstand Rechnung, dass das Berufsleben in Zyklen abläuft, in deren Phasen man unterschiedliche Schwerpunkte setzt.

4. Übersteiger-Karriere: Der neue Weg in die Selbstständigkeit. Die Erfahrungen und das Netzwerk aus einer langjährigen Tätigkeit in verschiedenen Positionen nutzt man, um eine eigene Firma zu gründen. «Diese Laufbahnvariante wird immer wichtiger und im Informationszeitalter mit den interagierenden Netzwerken stark begünstigt», glaubt Aebi. Vor allem für Frauen ist dieses Modell die ideale Form, um Beruf und Familie zu kombinieren. Dass Grossfirmen zunehmend gezielt spezifische Aufgabenstellungen an qualifizierte Kleinfirmen auslagern, wird den Übersteigern helfen.