Der E-Auto-Hersteller Tesla ist an der Börse auf der Überholspur: Seit Anfang Jahr ist die Aktie um über 80 Prozent auf 782 Dollar gestiegen (mehr dazu hier). Für zusätzlichen Auftrieb sorgt diese Woche die Rückkehr eines alten Gerüchts: Dass der Google-Mutterkonzern Alphabet Tesla kaufen könnte. Das US-Magazin «Forbes» macht mehrere Gründe aus, wieso eine solche Hochzeit der Konzerngiganten Sinn ergibt.
- Tesla könnte im Besitz von Alphabet vom Software-Know-how und den gut bestückten Kassen des Internetkonzerns profitieren. Diese Ressourcen könnte Tesla auf seinem Weg zum Massenhersteller gut gebrauchen.
- Mit Alphabet als Mutterkonzern eröffnet sich für Tesla womöglich eine lukrative Einnahmequelle: Der Autohersteller könnte seine führende Autosoftwaretechnologie an andere Hersteller lizenzieren.
- Alphabet entwickelt mit seiner Tochter Waymo selbststeuernde Autos. Im Verbund mit Tesla würde dieses Vorhaben Schub erhalten, auch der Autohersteller entwickelt entsprechende Technologie.
- Alphabet könnte sich die Übernahme leisten dank seines Börsenwerts von einer Billion Dollar, seinen 120 Milliarden Dollar Cash in Reserve und den 20 Millionen Dollar Free Cashflow pro Jahr.
- Kommt hinzu, dass die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin über die Hälfte der Stimmrechtsaktien kontrollieren. Sollten sie an der Idee gefallen finden, könnten sie eine Übernahme auch gegen den Willen der übrigen Aktionäre durchsetzen.
- Alphabet verdient das Geld heute vor allem mit den Werbeeinnahmen von Google und dem Geschäft mit der Datenwolke Cloud. Doch das Werbegeschäft kommt zunehmend unter Druck, auch von der Politik. Im riesigen Automarkt könnte Google über Tesla neue Geschäftsmöglichkeiten erschliessen.
«Forbes» sieht viel Mehrwert in einem solchen Deal – und beziffert den möglichen Kaufpreis auf 1500 Dollar pro Aktie. Total käme Tesla Aphabet so auf 270 Milliarden Dollar zu stehen.
Noch vor sieben Jahren wäre Google deutlich günstiger weggekommen. Laut unbestätigten Gerüchten liebäugelte der Suchmaschinenbetreiber bereits 2013 damit, den damals darbenden Autohersteller zu übernehmen. Tesla-Gründer Elon Musk offerierte seinen Konzern demnach aus heutiger Sicht zum Schnäppchenpreis: Lediglich 6 Milliarden Dollar soll Musk verlangt haben.
(mbü)