Die Credit Suisse will der Beschattung ihres ehemaligen Wealth-Managements-Chefs Iqbal Khan auf den Grund gehen. «Der Verwaltungsrat hat sich entschieden, eine Untersuchung der Vorfälle einzuleiten», teilt die Bank mit. Die mit der Untersuchung betrauten Personen würden direkt an CS-Präsident Urs Rohner berichten.

In einer hausinternen Meldung an die Mitarbeiter nahmen Urs Rohner und CEO Tidjane Thiam das Thema ebenfalls auf: «Am Wochenende wurde Credit Suisse verschiedentlich in Medienberichten genannt, wobei in einer sensationsgetriebenen Darstellung die Fakten und Vorgänge nicht akkurat beschrieben wurden», schreibt das Führungsduo. Das Memo wurde im Intranet der Grossbank veröffentlicht und liegt der Nachrichtenagentur AWP vor.

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«Sensationslüstern», «nicht akkurat»

Konkret meldeten diverse Medien – siehe auch hier –, dass Iqbal Khan letzte Woche von Detektiven beschattet wurde und dies zur Anzeige brachte, worauf die Zürcher Staatsanwaltschaft ein Verfahren einleitete. Der Verdacht: Drohung und Nötigung.

Damit stand und steht der auch der Verdacht im Raum, dass das CS-Spitze die Detektive engagiert hatte. Iqbal Khan wechselt per 1. Oktober zur Rivalin UBS, und der Ex-Arbeitgeber befürchtet womöglich, dass der Ex-Manager herausragende Mitarbeiter mitziehen möchte. 

«Wir ermutigen Sie…»

Der CS-Verwaltungsrat werde jetzt «detaillierte Abklärungen treffen, um den Vorgängen auf den Grund zu gehen und die genauen Fakten ans Licht zu bringen», so die Mitteilung an die Angestellten: «Wir ermutigen Sie, sich weiterhin auf Ihre Kunden zu konzentrieren und unsere starke Position im Geschäft zu nutzen.»

Sollte Iqbal Khan tatsächlich CS-Leute zur UBS zu locken versuchen, würde dies gegen die Austrittsvereinbarung verstossen, die im Juni abgeschlossen wurde. Die Zürcher Staatsanwaltschaft hatte bereits am Freitag gegenüber der Plattform «Inside Paradeplatz» bestätigt, dass sie nach einer Anzeige des Bankmanagers ein Strafverfahren wegen Nötigung/Drohung eröffnet habe.

(AWP | rap)