Die Bank Vontobel leistet sich einige Besonderheiten: Sie wird zum einen von einer Doppelspitze geführt, bestehend aus Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger. Zum andern beschränkt sich das selbst ernannte «Investmenthaus» auf westliche Märkte und ist im Boommarkt Asien nicht präsent. Nach gut einem Jahr im Amt ziehen die beiden Co-CEOs eine erste Zwischenbilanz und erläutern ihre Pläne.
Bevor wir über Vontobel reden, würden wir gerne kurz den PUK-Bericht zum CS-Aus ansprechen. Was sind Ihre persönlichen Take-aways aus dem Bericht für den Finanzplatz?
Georg Schubiger (GS): Auch wir haben den PUK-Bericht mit Spannung erwartet, denn wir teilen das Interesse an einem soliden und international wettbewerbsfähigen Finanzplatz. Nun ist es wichtig, vorausschauend die entsprechenden Lehren zu ziehen. Es braucht ein proportional ausgestaltetes Regelwerk, welches die Verschiedenheiten der Schweizer Institute reflektiert. Dazu gehört auch eine Stärkung der Liquiditätsversorgung, insbesondere die Überführung des Public Liquidity Backstops für systemrelevante Banken ins ordentliche Recht und die Entstigmatisierung der Liquiditätsversorgung durch die Schweizerische Nationalbank für alle Banken.