Als während des Lockdowns im Frühjahr 2020 grosse Teile der Schweizer Bevölkerung zu Hause bleiben mussten, hätte ein wenig Fitness wohl gutgetan. Und es wäre der ideale Zeitpunkt gewesen für die Lancierung des Heimtrainingsgerätes, das Werner Kieser (Bild) schon so lange im Kopf hat. «Kieser-Kontor» soll es heissen.
Als der Fitnesspionier seine Idee und einen frühen Prototyp der «Handelszeitung» im Frühling 2019 vorstellte, rechnete er damit, dass das Gerät für den Heimgebrauch im Frühjahr 2020 marktreif sein würde. Das hat leider nicht geklappt. «Es ging nicht so schnell wie gedacht, aber wir sind weiterhin mit aller Kraft dran», sagt Kieser.
Probleme bei der Technik
Als Grund der Verspätung nennt der Gründer von Kieser Training, der sein Lebenswerk 2017 verkauft hat, «Probleme bei der Materialisierung und der Technik». Und fügt an: «Der Teufel hockt bekanntlich im Detail.» Jeder Innovator habe das schon erfahren müssen: «Erstens dauert es länger, als man denkt. Und zweitens wird es teurer als gedacht.»
80 Jahre alt wird Kieser im Oktober. Und ist damit wohl der älteste Jungunternehmer der Schweiz.
Was aber nicht bedeute, dass er die Übung nun abbreche, betont Kieser: «Das wird durchgezogen, Bedarf für ein limitiertes Training daheim ist weiterhin vorhanden, etwa im Zweitsitz.» Wichtig ist es Kieser, dass sein Heimgerät keine Konkurrenz zu den Kieser-Studios ist: «Das Heimgerät Kontor ist vor allem für drei Grundübungen geeignet: Kniebeuge, Barrenstütze und Klimmzug – und ist damit also kein Ersatz für den Gang ins Kieser-Studio.» Einen neuen Termin hat Kieser im Kopf, präsentiert ihn aber vorsichtig: «Aktuell rechne ich mit einer Nullserie per 2021. Aber Garantien gibt es keine.» (ag)