Die Menschenrechtsorganisation International Rights Advocates (IRAdvoates) hat in den USA im Namen von acht malischen Bürgern eine Sammelklage gegen Schokoladenunternehmen wegen angeblicher Mitschuld an Menschenhandel und Zwangsarbeit eingereicht.
Die Kläger wurden als Kinder verschleppt und gezwungen, in der Elfenbeinküste, dem grössten Exporteur und Produzenten, Kakao zu ernten, so IRAdvocates in einer Erklärung. Der Fall stützt sich auf ein Gesetz, das es den Opfern erlaubt, Unternehmen zu verklagen, die sich an einem Unternehmen beteiligen, das von Menschenhandel und Zwangsarbeit profitiert.
Klage gegen Nestlé, Barry Callebaut und weitere
Nestlé, Barry Callebaut, Cargill und Mars sind unter den Unternehmen, die in der Klage genannt werden. «Sie profitieren weiterhin vom Verkauf billigen Kakaos, der von Kindersklaven geerntet wurde», sagte IRAdvocates in einer Erklärung.
Nestlé erklärte gegenüber der «Schweiz am Sonntag», die über die Klage berichtet hatte: «Dieser Rechtsstreit bringt uns dem Ziel nicht näher, Kinderarbeit in der Kakaoindustrie zu beenden.» Kinderarbeit sei ein komplexes, globales Problem, dessen Bewältigung in der gemeinsamen Verantwortung aller Beteiligten liege. Kinderarbeit sei absolut inakzeptabel und widerspreche allem, wofür Nestlé stehe. Man bekämpfe die Ursachen mit dem Nestlé Cocoa Plan.
Barry Callebaut verwies auf die Selbstverpflichtung, Kinderarbeit bis 2025 aus der Lieferkette zu verbannen.
Klagen wegen Menschenrechtsverletzungen
Multinationale Unternehmen sind mit Dutzenden von Klagen konfrontiert, in denen sie beschuldigt werden, eine Rolle bei Menschenrechtsverletzungen, Umweltverstössen und Arbeitsmissbrauch zu spielen. Die IRA hat auch eine Klage im Namen von sechs ehemaligen Kindersklaven gegen Nestlé und Cargill eingereicht. Der Fall ist noch anhängig und wurde am 1. Dezember vor dem Obersten Gerichtshof verhandelt.
(bloomberg/awp/mlo)