Das Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel ist das grösste Spektakel im Ski Weltcup. Umweht wird es von Promis, Glamour, Partys – und sorgt für Millionenumsätze. Die meisten Rennfahrer jedoch gehen praktisch leer aus. Zu holen gibt es vor allem Ruhm.
Für das Abfahrtsrennen wird insgesamt ein Preisgeld von 225’000 Franken ausgeschüttet. Aufgeteilt wird es unter den besten 30 Fahrern. Weniger gab es am Lauberhorn-Klassiker in Wengen. Das gesamte Preisgeld für die Abfahrt betrug 120’000 Franken. Sieger Vincent Kriechmayer aus Österreich bekam 45’500 Franken, der zweitplatzierte Beat Feuz 20’000 und der drittplatzierte Norweger Aleksander Aamodt Kilde noch 10’000. Fährt man nicht in die Top Ten, muss man sich mit wenigen hundert Franken begnügen.
«Was soll das bringen»
Patrick Küng, der Glarner Abfahrtsweltmeister von 2015, rechnete kürzlich vor: «Neun Abfahrten, neunmal Zehnter, vielleicht gibt das knapp 15’000 Franken.» Was soll das bringen, fragte er gegenüber dem «Landbote». Derzeit sei er oft noch so weit weg von einem Top-Ten-Platz, dass sein Preisgeld gegen null tendiere. Im gesamten letzten Winter verdiente er so 4420 Franken.
Am meisten Preisgeld eingestrichen hat in dieser Saison der Österreicher Marcel Hirschier, wie die Zahlen des internationalen Skiverbands FIS zeigen. Mit insgesamt rund 474’000 Franken hebt er sich von allen anderen ab. Der zweitbeste Verdiener Marco Schwarz, ebenfalls Österreicher, verdiente bisher 146’000 Franken. Beat Feuz kommt mit 113’000 Franken auf Platz sechs, was das Preisgeld betrifft. Mit rund 77’000 Franken ist Mauro Caviezel der zweitbestverdienende im Schweizer Kader. Carlo Janka beispielsweise verdiente diese Saison bisher 7’700 Franken.
Am meisten Preisgeld geholt hat diese Saison eine Frau: Die Amerikanerin Mikaela Shiffrin fuhr bereits 680’000 Franken ein. Die bestverdienende Schweizerin Wendy Holdener kommt immerhin auf 105’330 Franken. Lara Gut-Berahmi bisher nur auf 36’500 Franken.
Prekär bei Verletzungen
Lukrativ sind die Rennen für die wenigsten. Ein durchschnittlicher Fahrer in den Top 30 bekommt sein Material zur Verfügung gestellt und verdient zusätzlich ein paar Tausend Franken. Besonders schwierig wird es, wenn sich ein Fahrer verletzt, der nicht zur Weltspitze gehört. Der Bülacher Niels Hintermann, Sieger der Kombination von Wengen 2017, sagte zum «Landbote», er habe während seiner eineinhalbjährigen Verletzungspause aus finanziellen Gründen weitgehend auf Fleisch verzichten müssen. Das Geld wurde knapp, weil sein Sponsor absprang.
Denn dies ist neben dem Preisgeld die wichtigste Einnahmequelle: der individuelle Hauptsponsor auf dem Helm. Die wenigen Spitzenfahrer können mit einem Betrag bis zu einer Million Franken rechnen. Die drei, vier absoluten Top-Athleten kommen so auf ein Einkommen über der Millionengrenze.
Multimillionär Didier Cuche
Didier Cuche etwa hat der Skizirkus zum Multimillionär gemacht. Als er 2012 zurücktrat wertete der «Blick» die Steuerdaten des ehemaligen Skistars aus. Möglich war das, weil Neuenburg als einer der wenigen Kantone Einsicht gewährt. So versteuerte Cuche 2009 ein Einkommen von 818’000 Franken – und ein Vermögen von 7,3 Millionen Franken. Am Ende seiner Karriere dürfte es auf mindestens 10 Millionen Franken angewachsen sein.
Ob Beat Feuz auch in diese Höhen kommt? 2010 versteuerte er laut «Blick» ein Einkommen von 53’800 Franken und ein Vermögen von 116’000 Franken. Heute gehört Feuz zur absoluten Weltspitze in seiner Disziplin. Das dürfte sich auch auf dem Steuerausweis bemerkbar machen.