Im Interview mit der «Handelszeitung» äussert sich der scheidende Orell-Füssli-Präsident Klaus Oesch erstmals zu den Verzögerungen bei der Einführung der neuen Schweizer Banknoten. «Das hinterlässt bei uns finanzielle Spuren», sagt Oesch. Alle Beteiligten hätten den Zeitaufwand und die Komplexität der Entwicklung unterschätzt. «Die Nationalbank will mit der neuen Serie neue Sicherheitselemente einführen. Diese Innovationen waren noch nicht produktionsreif.»
Aus heutiger Sicht sei es wohl zu optimistisch gewesen, damals einen festen Publikationstermin bekannt zu geben. Oesch, der 20 Jahre lang an der Spitze des Zürcher Traditionsunternehmens war, hält die Verzögerung aber nicht für «gravierend»: «Die alten Noten sind ja immer noch sehr sicher.»
«Stationärer Buchhandel wird überleben»
Für Oesch gehört der Buchhandel nach wie vor zum Kerngeschäft von Orell Füssli. «Der stationäre Buchhandel wird überleben. Das Stöbern in Büchern gehört bei vielen Kunden zum Kauf und kann im Internet nicht nachgebildet werden», sagt er. Sankrosankt aber ist der Bereich für Oesch nicht. Auf die Frage, ob Orell Füssli ohne Buchhandel überhaupt denkbar sei, sagt der Präsident: «Ja, das ist denkbar.»