Klimaaktivisten haben am Montagmorgen in Zürich und Basel gegen die Grossbanken Credit Suisse und UBS protestiert. Sie errichteten Sitzblockaden und versperrten den Zugang teils mit Velos und Pflanzenkübeln. Die Räumung durch die Polizei verlief bislang friedlich.
Ausstieg aus umweltschädlichen Finanzierungen
Wie eine Reporterin von Keystone-SDA berichtete, waren vor dem Haupteingang der CS am Zürcher Paradeplatz rund siebzig Aktivisten und Aktivistinnen vor Ort. Sie hatten sich teilweise aneinander und an die Türen gekettet. Dazu skandierten sie lautstark ihre Parolen. «Landwirtschaft statt Marktwirtschaft», «Compost Capitalism» oder «Fossil Banks too big to stay» war auf den mitgeführten Transparenten zu lesen.
Die Polizei begann gegen 9.30 Uhr mit der Räumung des Haupteingangs. Die Aktivisten leisteten passiv Widerstand und mussten weggetragen werden. Rund zwei Dutzend Personen wurden vorläufig festgenommen, wie die Stadtpolizei Zürich mitteilte.
«Collective Climate Justice» ist Teil einer internationalen Klimabewegung, die argumentiert, dass der Finanzplatz das «20fache an Treibhausgasemissionen der ganzen Schweiz» mit Projekten erzeuge. In einer Mitteilung zum Protest schreiben sie: «Credit Suisse und UBS zusammen haben zwischen 2016 und 2018 durch Finanzierungen im Bereich fossile Brennstoffe 83,3 Milliarden Dollar in die 'Befeurung der Klimaerhitzung' gesteckt».
Wussten Sie, dass die Industriestaaten letztes Jahr 64 Milliarden Dollar verheizten, um Kohle zu subventionieren? Lesen Sie hier mehr von Ralph Pöhner über die Zusammenhänge.
In Basel spielte sich das Happening vor dem UBS-Bürogebäude beim Aeschenplatz ab; eine Bankfiliale hat es dort nicht. Gegen fünfzig Demonstrierende in weissen Overalls und teils mit Schminke im Gesicht machten sich beim sommerlich ausgedünnten Morgenverkehr bemerkbar. Mit einer Beige Totholz vor einem Hauseingang wurden Klimaschäden symbolisiert.
Die Polizei sperrte sicherheitshalber eine der beiden Strassenspuren vor dem Gebäude. Uniformierte waren wenige direkt vor Ort - auf kleine Provokationen wie Auto-Wegschieben reagierten sie nicht. In der Umgebung standen einige Einsatzkräfte diskret bereit.
Die Demonstrierenden in Zürich und Basel fordern vom Schweizer Finanzplatz den sofortigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, wie das «Collective Climate Justice» auf Twitter mitteilte. Sie beschuldigen die Schweizer Grossbanken, klimaschädliche Aktionen zu finanzieren.
(sda/tdr)