Felix Meier, Brauerei Müller AG, Baden AG
Felix Meier bereitet den Biergarten auf die Öffnung vor. Wenn am 11. Mai die Lockerungen für die Gastronomie in Kraft treten, will auch die Brauerei Müller dabei sein. «Wir werden wie immer rund 130 Tische haben», sagt Firmenchef Meier. «Aber statt acht werden nur vier Personen an einem Tisch Platz nehmen dürfen.» Und die Gäste sollen so versetzt sitzen, dass die erforderlichen Abstände eingehalten werden können.
Noch sei unklar, ob die Konsumenten überhaupt schon wieder in Restaurants gehen möchten, so Meier. Zwar wisse er aus Gesprächen mit Gastronomen, dass die meisten ihre Betriebe öffnen wollen. Doch die Unsicherheit sei gross. Dazu kommt das verlängerte Verbot von Grossveranstaltungen.
Ende August wäre Meiers Brauerei für die Getränke am Fest «975 Jahre Wettingen» verantwortlich gewesen, das wohl bis zu 300000 Gäste angezogen hätte. Das Fest wurde abgesagt – wie so viele. «Ich rechne damit, dass bis Ende Jahr keine solchen Veranstaltungen stattfinden», sagt er.
Für Meiers Betrieb geht es um viel. Im April lag sein Umsatz 70 Prozent unter dem Vorjahreswert. Entsprechend umfangreich sind auch die Kurzarbeitsmeldungen. Bier hat er genug an Lager. Was, wenn die ersten Fässer ablaufen? Wird das Bier dann zu Desinfektionsmittel? Eher nicht, sagt Meier. «Dann brenne ich vielleicht einen Bierbrand oder Whisky draus.» (hec)
Karl Eiche, Eiche Metzgerei, Basel
Wie viele Würste, Steaks und Frikadellen braucht es, wenn die Restaurants wieder öffnen? Metzger Karl Eiche kalkuliert gerade viel. Klar ist nur: Ab kommender Woche geht es wieder los. «Wir stehen Gewehr bei Fuss», sagt Eiche. Die grossen Umsätze erwartet er noch nicht. «Auch wenn die Restaurants wieder offen haben; das Sääli für die Geburtstagsfeier mietet noch niemand.»
Sein Betrieb hat die letzten Wochen stark gelitten, verkauft Eiche doch vieles an Grosskunden. «Im April lag mein Umsatz 60 Prozent unter dem Vorjahreswert», erzählt er. Nicht nur brach ihm der Gastro-Umsatz weg, auch der Basler Markt mit Eiches Stand war geschlossen, Events fanden nicht statt und selbst die Spitäler bezogen weniger Ware.
«Kein einziges bestellte mehr als normal», sagt Eiche. Noch zahlt die Versicherung die Ausfälle, denn Eiche ist für den Pandemiefall abgesichert. Allerdings nur drei Monate lang. «Ab Juni stehen wir ohne Regenschirm da.»
Schwierig werde es, wenn Grossanlässe noch weit über den Sommer hinaus verboten bleiben. «Wir haben schon viel Umsatz verloren, weil die Fasnacht und die Fussballspiele im Joggeli nicht stattfanden. Dort haben wir jeweils unsere Stände», sagt Eiche. «Hoffentlich gibt es wenigstens eine Herbstmesse oder den Weihnachtsmarkt.» (hec)