Die Deutsche Börse könnte womöglich auch in den milliardenschweren Bieterkampf um die Börse Madrid (BME) einsteigen. Die Überlegungen des Frankfurter Dax-Konzerns seien allerdings noch in einem frühen Stadium, berichtete die spanische Wirtschaftszeitung «Expansión» (Print) unter Berufung auf Finanzkreise. Die Deutsche Börse und die BME lehnten am Dienstag eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
Die Schweizer Börse SIX bietet 2,8 Milliarden Euro für die BME. Gleichzeitig buhlt auch die Mehrländerbörse Euronext um die BME, einen der letzten unabhängigen Handelsplätze auf dem Kontinent. Kämen die Schweizer mit dem grössten Deal in der Firmengeschichte zum Zug, würden sie die Deutsche Börse als Nummer drei in Europa verdrängen.
Die Regierung wird entscheiden
Bolsas y Mercados Espanoles, wie die Gesellschaft mit vollem Namen heisst, betreibt alle Börsen und Finanzmärkte in Spanien. BME kämpft seit einigen Jahren mit rückläufigen Umsätzen und Gewinnen: 2018 stand bei 304 Millionen Euro Umsatz unterm Strich ein Nettoergebnis von 136 Millionen Euro.
Klar ist auch, dass die Übernahme durch die Regierung in Madrid bewilligt werden müsste. Wie der Präsident der spanischen Börsen-Aufsichtsbehörde CNMV, Sebastián Albella, gegenüber «Expansión» sagte, sei es denkbar, dass die Regierung ihr Plazet mit gewissen Auflagen verbinden könnte.
(Reuters – rap)