Das weltweite Buchungsvolumen von Privat- und Geschäftsflügen soll zum ersten Mal wieder vor dem Niveau der Pandemie liegen, zeigt eine Studie des «Mastercard Economics Institute. Überraschend dabei ist, dass sich vor allem auch Geschäftsflüge anscheinend schneller erholen als bisher angenommen. Die Studie befasst sich dabei mit 37 Ländern und deren Entwicklung bei den Flugreisen.
Die Studie von Mastercard geht davon aus, dass im laufenden Jahr rund 1,5 Milliarden Passagiere mehr ins Flugzeug steigen als 2021. Dabei stützt sich der Kreditkartenherausgeber aus die derzeitigen Flugbuchungstrends. Dabei wurden bei der Studie Daten von Reiseaktivitäten ausgewertet.
Die Studie zeigt eine deutliche Erholung auf. Wichtigstes Fazit dabei: Die Buchungen von Freizeit- und Geschäftsflügen übertreffen sogar das Niveau vor der Pandemie. Im April seien sie rund 25 Prozent höher gelegen als im gleichen Zeitraum im Jahre 2019. Vor allem Businessflüge auf der Langstrecke hätten zweistellig zugelegt. Der Grund liegt darin, dass viele Arbeitnehmer wieder physisch ins Büro zurückgekehrt sind.
Kreuzfahrten ziehen an
Doch auch Freizeitreisende würden sich wieder vermehr für Gruppenreisen entscheiden. Die Ausgaben für Kreuzfahrten sind im ersten Quartal um 62 Prozent angestiegen, wobei sie noch nicht auf das Niveau von 2019 aufholen konnten. Die Leute benutzen bei ihren Reisen dafür wieder vermehrt Busse, steigen aber noch nicht so oft in den Zug wie vor der Pandemie. Dafür mieten sie wieder mehr Autos.
Die Menschen möchten laut der Studie bei ihren Reisen vor allem etwas erleben: Die Ausgaben in Bars und Clubs sind massiv angestiegen. Aber auch Museen, Vergnügungsparks oder Konzerte sind beliebt, die Menschen zahlen gerne für solche Anlässe.
So haben Touristen in Singapur über die Hälfte mehr ausgegeben als vor der Pandemie, in den USA sind es über 20 Prozent. Um Spass zu haben, geben die Menschen zurzeit doppelt so viel aus wie vor der Pandemie.
Schweiz liegt unter den Top-Destinationen
Treiber für die Reisefreudigkeit sind logischerweise die Lockerungen der Corona-Massnahmen. Der Reisekomfort sei in diesem Jahr massiv gestiegen und lockt wieder Touristen an. Vor allem in den USA, Grossbritannien, Spanien, den Niederlanden und auch in der Schweiz. «Sie gehört jetzt zu den Top-Zielen für Touristen weltweit», heisst es in der Studie.
Mastercard hat auch eine Bezeichnung für die gestiegen Reiselust definiert: «Great Rebalancing». Der Chefökonom von Mastercard, Bricklin Dwyer, kommt zu folgender Einschätzung: «Die Bereitschaft der Leute, zur Normalität zurückkehren und die verlorene Zeit während der Pandemie aufzuholen, beweist den Aufschwung.» Es werde aber dahin doch noch einige Hürden geben, sagt Dwyer.
(tdr)