Einzelne Kreditkartenanbieter führen laut dem SF-Magazin «Kassensturz» klammheimlich eine neue Mahngebühr ein: Zahlt ein Kunde zu spät, verrechnen sie dem Bericht zufolge nebst dem Verzugszins auch eine Mahngebühr - ohne zuvor gemahnt zu haben.

So gibt die Swisscard AG in Horgen demnach die Coop-Supercard, Swiss Miles and More sowie Kreditkarten von Credit Suisse und American Express heraus. «Die Mahngebühr wird berechnet, wenn der zu bezahlende, offene Mindest-Rechnungsbetrag nicht zeitgerecht bezahlt wird», zitiert «Kassensturz» das Unternehmen. Grund sei, dass die Zahlungsverzugsfälle sich gehäuft hätten. Des weiteren verweise Swisscard auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen.

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«Kassensturz» rät jedoch, nicht zu zahlen: «In den AGB’s steht, dass Swisscard bei Zahlungsverzug einen Verzugszins erheben kann. Dass aber auch Mahngebühren anfallen, ohne dass der Kunde gemahnt worden ist, davon steht nichts», so Rechtsexpertin Doris Slongo.

UBS, Postfinance und Corner-Bank machens anders

Laut dem Magazin stellt auch die Firma Viseca - zuständig für das Kreditkartengeschäft zahlreicher Kantonal- und Regionalbanken - ihren Kunden bei verspäteten Zahlungen neben dem Verzugszins automatisch auch eine Mahngebühr in Rechnung.

UBS, Postfinance, GE-Moneybank und die für die SBB-Kreditkarten zuständige Corner-Bank erheben dagegen «Kassensturz» zufolge nur dann eine Mahngebühr, wenn sie dem Kunden zuvor tatsächlich auch eine Mahnung schicken mussten.

(tno/chb)

Aktualisierung: GE-Moneybank war in diesem Artikel unter Berufung auf «Kassensturz» zuerst unter den Instituten aufgeführt, die eine Mahngebühr ohne Mahnnung verlangen. Die Bank und «Kassensturz» haben mittlerweile klargestellt, dass dem nicht so ist.

Der komplette Bericht von «Kassensturz»