Da waren es nur noch zwei. Der zur dänischen Nets-Gruppe gehörende Zahlungsabwickler Concardis übernimmt die Schweizer Tochtergesellschaft der dänischen CCV-Gruppe. Gemeinsam wolle man künftig in der Schweiz unter der Marke Nets auftreten, teilt Nets am Freitagmorgen mit.
In der breiten Bevölkerung mögen diese Firmen wenig bekannt sein. Auf den Schweizer Zahlungsverkehr mit Kreditkarten haben sie jedoch einen grossen Einfluss. Denn nach dem Zusammenschluss von CCV Schweiz und Concardis gibt es hierzulande nur noch zwei grosse Unternehmen, welche Kartenabrechnungen für Händler und Restaurants anbieten: Nets und die mit der SIX verbandelte Worldline. Schon heute wird oft bemängelt, dass diese hohe Konzentration zu einem eher zahmen Wettbewerb mit entsprechend hohen Gebühren für den Handel führe.
Platzhirsch ist Worldline. Das französische Unternehmen hatte sich 2018 die Kartensparte der SIX Group einverleibt, in der wiederum kurz zuvor das Akzeptanzgeschäft von Aduno aufgegangen war. Je nach Betrachtungsweise kontrolliert Worldline derzeit 60 bis 80 Prozent des Marktes.
Nets will «starke Nummer 2 im Schweizer Markt» werden
Der neu formierte Konkurrent Nets dürfte auf zehn bis zwanzig Prozent des Marktes kommen. CCV war in der Schweiz lediglich im Vertrieb von Kartenterminals tätig und rechnete selber keine Zahlungsdaten ab. Der Zusammenschluss mit Concardis dürfte zu einem stärkeren Auftritt gegenüber Worldline führen. Man habe das Ziel, eine «starke Nummer 2 im Schweizer Markt» zu werden, sagt ein Sprecher von Nets. Bereits in der Vergangenheit haben die beiden Firmen eng miteinander kooperiert. Concardis betreibt derzeit rund 34'000 Zahlterminals in der Schweiz.
Concardis war zuletzt mit einem neuen Einsteigerangebot für Kleinunternehmen aufgefallen, das sich am Nischenangebot der ebenfalls in der Schweiz tätigen Sumup orientierte.
Wie bei Sumup fällt dabei für einen Händler keine fixe Monatsgebühr an, sondern es werden ihm lediglich – relativ hohe – Umsatzkommissionen verrrechnet. Das Angebot sei im Rahmen eines Tests gut angelaufen und würde nun ordentlich weitergeführt, sagte Concardis-Länderchefin Marianne Bregenzer vor kurzem zur «Handelszeitung». Genaue Zahlen nannte sie jedoch nicht.