Bittere Pille für elf Süsswaren-Hersteller: Wegen illegaler Preisabsprachen hat das deutsche Kartellamt gegen sie und verantwortliche Vertriebsmitarbeiter empfindliche Bussen verhängt.

Zusammen müssen die Unternehmen rund 60 Millionen Euro bezahlen, wie das Kartellamt mitteilte. An den Absprachen beteiligt waren laut der Behörde unter anderem Kraft Foods Deutschland, Alfred Ritter, Nestle Kaffee und Schokoladen, Bahlsen, Griesson - de Beukelaer, Storck, Katjes und Haribo.

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Der Süsswarenkonzern Mars hatte sich den Wettbewerbsbehörden als Kronzeuge angedient und muss daher keine Strafe berappen. Der Schokoladenproduzent Ritter, dem Bussgeldbescheide in Höhe von insgesamt 7,5 Millionen Euro ins Haus flatterten, kündigte umgehend Einspruch an. Er wies die Vorwürfe zurück.

Die Wettbewerbshüter hatten im Februar 2008 branchenweit Räume der Süsswaren-Hersteller durchsucht. Sie sehen es als erwiesen an, dass Ritter und Kraft Foods sowie in einer Vierer-Runde Ritter, Mars, Nestle und Haribo Preise abgesprochen haben.

Im Arbeitskreis Konditionenvereinigung des Bundesverbandes der Deutschen Süsswarenindustrie wurden zudem jahrelang Informationen über den Stand der Verhandlungen mit dem Lebensmittel-Einzelhandel sowie teilweise auch über beabsichtigte Erhöhungen der Listenpreise ausgetauscht.

Kartellamtspräsident Andreas Mundt erklärte, im Jahr 2007 seien die Preise wichtiger Rohstoffe wie Milch und Kakao deutlich angestiegen. «Statt einer unternehmerischen Lösung entschied man sich in dieser Situation für ein illegales Vorgehen.» Der Wettbewerb mit der Konkurrenz sei kurzerhand ausgeschaltet und die Kunden mit abgesprochenen Preissteigerungen belastet worden.

(vst/aho/sda)