Der Technologiekonzern Kudelski hat im ersten Halbjahr erneut einen Verlust geschrieben. Die Zeichen bei den Westschweizern stehen auf Umbruch, denn künftig sollen das Geschäft mit dem Schutz vor Cyberrisiken und der Bereich «Internet der Dinge» mehr Gewicht erhalten. Das verursacht Anlaufkosten.
Der Verlust ist in der ersten Jahreshälfte zwar zurückgegangen, beläuft sich aber immer noch auf 20,4 Millionen US-Dollar. Vor einem Jahr hatte der Fehlbetrag 38,0 Millionen betragen.
Allein für den Umbau sind laut Mitteilung vom Mittwoch Restrukturierungskosten in der Höhe von 13,7 Millionen Dollar angefallen. Im vergangenen Jahr hatte man dazu bis im Juni 28 Millionen in die Hand genommen.
Klammert man die Kosten für den Umbau des Gerüsts von Kudelski aus, dann ist das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA um die Hälfte auf 29,2 Millionen Dollar gestiegen.
Kudelski legt in Zukunft einen Schwerpunkt auf den Ausbau der neuen Bereiche Cybersecurity und «Internet der Dinge», während das traditionelle Geschäft mit Verschlüsselungslösungen im Pay-TV-Markt und Zutrittssystemen weiterhin Ertragspfeiler bleiben sollen.
Umsatz sinkt
Insgesamt sank der Umsatz der Gruppe um 8,5 Prozent auf 400,6 Millionen Dollar. Rückläufig waren etwa die Verkäufe bei "Integrated Digital TV" (-14%), der grössten Sparte. «Public Access» (Zutrittsysteme u.a. für Bergbahnen und Parkhäuser) erlitt eine Umsatzeinbusse von 2,3 Prozent.
Dafür hat Kudelski auf der anderen Seite die Kosten um fast 30 Prozent auf 54,8 Millionen Franken gesenkt. Eingeschenkt hat vor allem das laufende Programm zur Kostensenkung mit 29,9 Millionen, teilte Kudelski mit.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Kudelski die Markterwartungen auf allen Stufen verfehlt. Die befragten Analysten hatten durchschnittlich (AWP-Konsens) einen Umsatz von 437,9 Millionen Dollar, einen bereinigten EBITDA von 24,4 Millionen und einen Reinverlust von 13,2 Millionen erwartet.
Kudelski geht derweil für das Geschäftsjahr 2019 unverändert von einem EBITDA vor Restrukturierungskosten im Bereich von 80 bis 95 Millionen Dollar aus.
Der Konzern rechne aber in der zweiten Jahreshälfte mit einem stärkeren Geschäftsgang in der zweiten Jahreshälfte und einem höheren Cashflow. Es würden jedoch weitere Restrukturierungskosten anfallen. Der ausgewiesene EBITDA werde damit im zweiten Semester etwa so hoch ausfallen wie in den Monaten Januar bis Juni.
(awp/mlo)