Am Kunstmarkt herrscht der grosse Phantomschmerz. So wenig wie zwischen März und Mitte Mai war in Galerien, Auktionssälen und Messehallen noch nie los – zumindest was die humane Präsenz betrifft. Aus China herbeigeflogene Bilder hingen wochenlang an den Wänden und blieben ohne Publikum, aufwendig installierte Skulpturenausstellungen wurden höchstens von Fliegen umschwirrt. Messen und Auktionen wurden abgesagt, Kunstlager waren geschlossen.

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Kunstmarkt ohne traditionelle Verkaufsplattformen

Von loyalen Sammlern, die sie während des Lockdowns mit Käufen unterstützten, könne sie nicht berichten, sagt etwa die Galeristin Eva Presenhuber, die Galerien in Zürich und New York betreibt.

Urs Meile, der namhafte Galerien in Luzern und Peking betreibt, dem seine Routinereise nach China aber nun verwehrt ist, weil kein Flugzeug nach China fliegt, verzeichnet ebenfalls schwache Verkäufe. «Die Pandemie hat im Kopf unserer Sammler Kapazitäten gebunden. Sie haben selber Firmen und sind gefordert. Das ist kein Desinteresse, sondern eine Frage der Prioritäten», sagt er.

«Dem Kunstmarkt wurden auf einen Schlag sämtliche traditionellen Verkaufsplattformen entzogen», resümiert Iwan Wirth. Er ist mit Hauser & Wirth in Zürich, London, Somerset, New York, Los Angeles und Hongkong präsent.