Während die derzeitige Situation am Schweizer Kunstmarkt gleichermassen als Boom und Hype beschrieben wird, stellt sich für eine Kunstversicherung dringlicher denn je die Frage nach dem Wert der Ware Kunst. Oder ist doch die wahre Kunst gemeint? Ist Kunst überhaupt angemessen versicherbar? Aufgrund steigender Auktionserlöse und zunehmenden Konkurrenzdrucks auf dem Kunstversicherungsmarkt ergeben sich für einen Schweizer Kunstversicherer besondere Herausforderungen. Diese resultieren aus der spezifischen Situation auf dem Schweizer Kunstversicherungsmarkt.

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Sonderstellung Schweiz

Dieser stark spezialisierte Markt ist geprägt von europäischer Konkurrenz aus den angrenzenden Nachbarstaaten Deutschland, Frankreich und Österreich mit den Anbietern Axa Art, Allianz Suisse und Uniqa sowie von englischen Versicherern und Maklern. Nationale Suisse bildet als Schweizer Anbieter eines spezifisch auf die Kunst zugeschnittenen Produktes einen deutlichen Gegenpol. Seit Anfang Juni wird diese Position in der Kunstsparte zudem über eine Mitversicherung der Zurich Versicherung gestärkt. Auf diese Weise bildet Nationale Suisse als Know-how- Träger zusammen mit der grössten Schweizer Versicherung eine tragfähige Partnerschaft.

Eine weitere Besonderheit des Schweizer Kunstversicherungsmarkt ist das Fehlen einer Staatshaftung für bedeutende Ausstellungsprojekte als Alternative zu einer herkömmlichen Kunstversicherung. Vor diesem Hintergrund und angesichts stetig steigender Werte ergibt sich für den Kunstversicherer die besondere Herausforderung, finanzierbare Versicherungskonzepte für Museen zu erarbeiten. Das erklärte Ziel muss es dabei sein, als Schweizer Versicherungsgesellschaft im Herzen Europas den vielschichtigen Bedürfnissen einer international orientierten Klientel durch die Pflege und den Ausbau einer zuverlässigen Partnerschaft angemessen zu begegnen.

Eigenes Know-how als Sammler

Das besondere «Asset» eines spezialisierten Kunstversicherers aber sind das Wissen und die Erfahrung im Umgang mit der Ware und der wahren Kunst. Da nützt es, wenn der Versicherer selbst über eine langjährige Tradition im Sammeln von Schweizer Kunst verfügt – zahlreiche Unternehmen der Branche verfügen über eine firmeneigene Kunstsammlung mit eigenem Kurator. Durch die Publikation eines Sammlungskataloges und die museale Präsentation, wie es etwa bei Nationale Suisse der Fall ist, wird auch die fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung deutlich.

Zudem versteht sich Nationale Suisse nicht nur als Versicherungsdienstleister, sondern vor allem auch als Servicedienstleister. Um versicherungstechnische Kenntnisse ebenso wie kunsthistorische und konservatorische Erfahrungen aus einer Hand anbieten zu können, beschäftigt das Unternehmen vier festangestellte Kunstspezialisten. Diese bringen breit gefächerte Erfahrungen aus der Kunstwelt mit, um so auf den passionierten Privatsammler ebenso eingehen zu können wie auf die Bedürfnisse des jungen Investors, eines institutionellen Sammlers oder eines Museums.

Diese Kernkompetenzen im Kunstbereich werden komplettiert durch eine auf die Abwicklung von Kunstschäden spezialisierte Schadenabteilung. Dadurch kann bei Eintritt eines tatsächlichen Schadens möglichst zeitnah und angemessen reagiert werden.

Doch liegt der besondere Wert eines Kunstwerkes noch immer in seiner Einzigartigkeit. Demnach kann keine Kunstversicherung das gestohlene oder zerstörte Kunstwerk wieder hervorzaubern. Daher müssen Kunstversicherer besondere Anstrengungen im Bereich des Schutzes und der Bewahrung von Kunst auf sich nehmen. Die Kunstspezialisten beraten vor Ort über die reine Bestandserfassung und -bewertung hinaus sowohl in klimatischen, beleuchtungs- wie auch in sicherheitstechnischen Fragen. Dazu gehört auch, bei Bedarf Empfehlungen zur Anbringung und zur Aufbewahrung sowie zum Transport und zur Verpackung der Kunstgegenstände abzugeben.

Netzwerk ist entscheidend

Sollte dennoch ein Werk abhanden kommen, so bietet jede professionelle Kunstversicherung eine Zusammenarbeit mit dem Art Loss Register, einer zentral in London geführten Datenbank gestohlener Kunstwerke. Im Fall einer Beschädigung hilft das Netzwerk des Versicherers, einen Restaurator zu finden. So wirkt eine Kunstversicherung umfassend schützend und bewahrend.

Mit der Konzentration auf solche Kernkompetenzen erhalten auch Schweizer Spezialanbieter die erforderliche Solidität, um auf dem Kunstversicherungsmarkt, aber auch auf dem internationalen Parkett langfristige und verlässliche Partner zu sein.

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Astrid Bextermöller, Kunstexpertin Nationale Suisse, Basel.