Das Biotechunternehmen Kuros hat grünes Licht, um in Europa ein zweites Produkt zu vertreiben. Sein bei Schädeloperationen als Hirnhautverschluss eingesetzter Dichtungsstoff Neuroseal hat die CE-Kennzeichnung erhalten.
Mit der Kennzeichnung Conformité Européene (CE) kann Kuros nun Neuroseal in allen 27 EU-Mitgliedstaaten einschliesslich der vier EFTA-Länder und der Türkei vertreiben. Im Rahmen der Zulassung sei auch das gesamte Qualitätssystem von Kuros vertieft geprüft worden, zudem sei eine umfassende Produktprüfung durchgeführt worden, teilte Kuros am Mittwoch mit.
Nebenwirkungen reduziert
Mit Neuroseal und dem Knochenersatz MagnetOs verfüge Kuros nun über zwei zugelassene und vertriebsbereite Produkte für Europa, schreibt das Unternehmen. Aufgrund der CE-Zertifizierung sei Kuros berechtigt, eine Zahlung über 533'000 Dollar zu erhalten.
Bei Neuroseal handelt es sich laut Mitteilung um einen neuartigen Dichtungsstoff, der als Zusatz beim Nähen der Hirnhaut nach Operationen am Schädel entwickelt wurde. Er wird per Hand mit zwei Sprays aufgetragen. Durch den Einsatz des Mittels könne das Risiko von Nebenwirkungen reduziert werden, was eine Verlängerung der Hospitalisierung und somit auch zusätzliche Gesundheitskosten vermeide.
Fusion im 2016
Kuros in seiner jetzigen Form gibt es erst seit Januar 2016, als das Biotechunternehmen Cytos Biotechnology den Vollzug der Akquisition der Kuros Biosurgery und den Namenswechsel zu Kuros Biosciences bekanntgegeben hatte. Die damals vor der Pleite stehende Firma Cytos kam mit dem Zusammenschluss zu Geld, Kuros schaffte damit umgekehrt den Sprung an die Börse. Das mit der Fusion geschaffene Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Produkten im Bereich Wundheilung und Geweberegeneration fokussiert und ist in Schlieren ZH ansässig.
Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Kuros seinen Verlust ausgeweitet auf 19,7 Millionen Franken – wegen einmaliger Kosten sowie verstärkter Entwicklungsaktivitäten, wie es Ende April bei Vorlage der Zahlen hiess.
(sda/ise/mbü)