Landert Motoren streicht in Bülach ZH rund 100 von 200 Arbeitsplätzen. Der Hauptteil der Produktion von automatischen Türen und Elektromotoren soll bis 2015 in ein eigenes Werk nach Tschechien verlagert werden, wo 80 Stellen geschaffen werden. Das Montagewerk im bayerischen Neusäss wird geschlossen, wovon 17 Angestellte betroffen sind, wie Landert Motoren mitteilte.

Der Stellenabbau soll über natürliche Fluktuation, Pensionierungen und mehrheitlich über Kündigungen erfolgen. Das Unternehmen bereitet einen Sozialplan vor und hat ein Konsultationsverfahren bei den Personalvertretern für Gegenvorschläge zu Kündigungen eingeleitet. Die 42 Lernenden in Bülach können ihre Lehre fortsetzen, auch die diesen Sommer abgeschlossenen Lehrverträge werden weitergeführt.

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Externe Faktoren stechen interne Massnahmen aus

Die Neuausrichtung sei notwendig, um den Technologie- und Entwicklungsstandort Bülach ZH zu sichern, hiess es. Das von Anja Landert präsidierte Familienunternehmen verweist auf den zunehmenden globalen Wettbewerb. Dieser sei verschärft worden durch die Frankenstärke, die Konjunkturschwäche in den Hauptmärkten in Europa sowie zunehmende Zyklusschwankungen in den Absatzbranchen.

Produktivitätssteigerungen, Entwicklungsprojekte für neue Produkte und die Dynamisierung der Prozesse reichten nicht mehr aus, um die Wettbewerbsfähigkeit des stark im Export tätigen Unternehmens zu erhalten.

«Schmerzhafter Entscheid»

Verwaltungsratspräsidentin und Mehrheitsaktionärin Anja Landert spricht von einem «schmerzhaften Entscheid, da viele loyale Mitarbeiter, die zum Erfolg unserer Gruppe beigetragen haben, betroffen sind». Sie will «die Kernkompetenzen Marketing, Verkauf, Engineering und Supply Chain Management» im Stammhaus konzentrieren, womit rund 100 Arbeitsplätze in Bülach erhalten bleiben.

Die Landert Motoren AG stellt seit 1924 Industrieerzeugnisse her. 2012 erzielte das Unternehmen mit rund 700 Mitarbeitenden in 12 Ländern einen Umsatz von 119 Millionen Franken.

(tno/chb/sda)