Landis+Gyr hat im ersten Halbjahr wegen Restrukturierungskosten einen Verlust erlitten. Covid und regulatorische Verzögerungen bei Projektgenehmigungen bremsten die Umsatzentwicklung. Dennoch will das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2019/20 nun eine Dividende ausschütten.
Der Umsatz sackte im ersten Semester (per Ende September) um 27 Prozent auf 623,5 Millionen US-Dollar ab, wie der Anbieter von Energiemanagement-Lösungen am Montag rund zwei Wochen früher als geplant mitteilte. Covid-19 und regulatorische Verzögerungen bei Projektgenehmigungen hätten einen «signifikanten» Einfluss auf das Geschäft in der Berichtsperiode gehabt.
Keine nennenswerte Projektstornierungen
Trotz vorübergehend unterbrochener und verlangsamter Installationen sei es indes zu keinen nennenswerten Projektstornierungen gekommen. Der Auftragseingang von 456,9 Millionen Dollar ergibt eine Book-to-Bill-Ratio von 0,73, was auf ein rückläufiges Geschäft hinweist. Dies sei vorrangig auf regulatorische Verzögerungen in den USA zurückzuführen. Der Auftragsbestand liegt denn auch bei 2,1 Milliarden um gut 17 Prozent unter dem Wert des ersten Semesters 2019/20.
Die bereits Anfang August angekündigte globale Restrukturierung soll wie geplant im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen und deren Resultate im kommenden Geschäftsjahr sichtbar werden. Im ersten Semester wurden für diese Massnahmen, die unter anderem die Streichung von 12 Prozent der weltweit 5'800 Stellen beinhalten, Kosten von 15,4 Millionen US-Dollar verbucht.
Dies führte zu einem Konzernverlust von 2,0 Millionen, nach einem Gewinn von 71,8 Millionen in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der operative Gewinn (EBITDA) fiel dabei um rund drei Viertel auf 31,8 Millionen Dollar zurück. Bereinigt um den Restrukturierungsaufwand sowie um Einmaleffekte lag der EBITDA bei 50,1 Millionen.
2 Franken je Aktie für das Geschäftsjahr 2019
Nach der im Mai 2020 ankündigten Verschiebung der Entscheidung über die Auszahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2019 soll nun eine solche in der Höhe von 2 Franken je Aktie ausbezahlt werden. Darüber wird eine ausserordentliche Generalversammlung am 24. November befinden. Das Aktienrückkaufprogramm bleibt dagegen ausgesetzt.
Zum Ausblick heisst es wie schon im vergangenen Mai, dass es schwierig sei, die Auswirkungen von Covid auf den Umsatz abzuschätzen. Dennoch macht das Unternehmen «indikative» Angaben zu den Erwartungen. Demnach wird für das Gesamtjahr 2020/21 mit einem Umsatz in der Grössenordnung von 1,3 bis 1,4 Milliarden US-Dollar gerechnet sowie mit einer im zweiten Semester gegenüber dem ersten verbesserten EBITDA-Marge.
Der Hersteller von Stromzählern war schon vor Corona unter Druck. Mehr hier (Artikel von 2018).
(awp/gku)