Vor einigen Tagen kommt um acht Uhr morgens eine E-Mail-Werbung der Swiss: Flüge nach Dubai für 799 Franken. In Dubai ist es jetzt so heiss, dass sogar die Einheimischen fliehen, wenn sie können. In den Fliegern bleiben mehr Sitze frei als üblich, also senkt Swiss zeitweilig die Preise. Am selben Tag, kurz nach neun, geht eine weitere E-Mail ein: Auch Lufthansa möchte mich von Zürich nach Dubai fliegen. Zwar via Frankfurt, aber für nur 550 Franken. Die reiche Mutter unterbietet die nicht ganz so reiche Tochter.

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Alles Zufall, beide Airlines haben ihre Angebote unabhängig voneinander geplant. Es gibt keine Absprache – also auch keine böse Absicht. Das Dumme ist: Mehr Absprache und Abhängigkeit wäre oft besser.

Angeblich soll doch die Übernahme der Swiss durch Lufthansa dem Kunden etwas bringen (abgestimmte Flüge, mehr Bonusmeilen). Und nun zwingt mich der «Airlineverbund», inzestuös zwischen Mutter und Tochter zu wählen. Lieber billiger fliegen – oder lieber heimatverbunden? Habe ich aber erst in vier Wochen Zeit, bieten mir beide nichts mehr an. Wolfgang Mayrhuber hätte besser mit Zürich gesprochen, um die Offerten zeitlich zu trennen. Mir brächte das Wahlmöglichkeiten und beiden Airlines die Chance auf ausgelastete Flüge. Denn in Dubai ist es noch eine ganze Weile heiss. Übrigens: Am wohlgefälligsten entwickeln sich nicht unbedingt solche Töchter, deren Eltern sich in nichts einmischen. DRU