Es ist ein Zweikampf der verbissenen Art: Hier Roger Bühler, Laxey-Investmentchef, dort Anton Affentranger, Präsident und CEO des Baukonzerns Implenia aus Dietlikon ZH. Seit Jahren decken sich die beiden mit Klagen, Gegenklagen und Vorwürfen ein. Nun legt Bühler nach: Anfang Woche schickte er den Implenia-Verwaltungsräten brisante Post. Im Brief fordert er «bis spätestens zum 4.  September» ein Gespräch mit dem VR, ohne Präsident Affentranger. Um ihn respektive seine Ersetzung soll es im Treffen schliesslich gehen.

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Bühlers Gesellschaft Laxey ist mit rund 50 Prozent am grössten Baukonzern des Landes beteiligt, hat aber nichts zu melden, weil nur gerade fünf Prozent im Register eingetragen sind. Darüber und ob Laxey überhaupt legal an die Aktien kam, streitet man an diversen Gerichten.

Aktuell fürchtet der Aargauer Bühler, dass der gelernte Banker Affentranger die Firma vollends an die Wand fährt. Im Frühling kündigte CEO Werner Karlen nach zwei Monaten, nun geht mit Konzernleitungsmitglied Hans-Peter Domanig ein nächster Schlüsselspieler. Es sei nicht der letzte. Bühler: «Wir haben Informationen, dass weitere folgen.» Den Grund für die Destabilisierung im Management sieht er – natürlich – beim Präsidenten. Ergo müsse dieser weg. Sollten die Implenia-Verwaltungsräte nicht auf die Laxey-Forderung nach einem separaten Meeting eingehen, droht Roger Bühler, wären sie gegenüber den Aktionären für Folgeschäden verantwortlich.

Noch ist nicht ersichtlich, wie geschlossen der VR hinter Affentranger steht. Zweifellos wächst der Druck auf ihn. Weniger vonseiten des Aktienkurses, vielmehr könnten die Firmenkundenchefs von UBS, CS und ZKB nervös werden. Sie haben Implenia den Syndikatskredit erneuert und die Kreditlinie auf 600 Millionen erhöht. Egal kann ihnen der Machtkampf nicht sein.