Die Lebens- und Krankenversicherungs-Sparte treibt den Gewinn der Allianz. Der Münchner Versicherungsriese hat das operative Ergebnis im zweiten Quartal gesteigert und sieht sich damit auf Kurs zu mehr als 11,5 Milliarden Euro in diesem Jahr. Von April bis Juni wuchs der operative Gewinn um fünf Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, wie die Allianz am Freitag mitteilte. Nach sechs Monaten steht mit 6,1 Milliarden Euro bereits mehr als die Hälfte der für 2019 angepeilten elf bis zwölf Milliarden Euro zu Buche. «Unsere Halbjahresergebnisse zeigen, dass die Allianz auf einem guten Weg ist, ihre Jahresziele zu erreichen», sagte Vorstandschef Oliver Bäte. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter lag im zweiten Quartal mit 2,1 Milliarden Euro um 13 Prozent über Vorjahr und damit über den von Refinitiv erhobenen Prognosen der Analysten.
Die Allianz steigerte den Umsatz - die Summe aus Prämien in der Versicherung und Gebühren in der Vermögensverwaltung - von April bis Juni um sechs Prozent auf 33,2 Milliarden Euro. Die Solvenzquote bröckelte in den drei Monaten vor allem wegen der schwachen Märkte leicht auf 213 (Ende März: 218) Prozent ab.
Vor allem in Deutschland und in den USA sei es in der Lebensversicherung gut gelaufen, erklärte die Allianz. Das Neugeschäft sei um 8,5 Prozent gewachsen, die Marge schraubte die Allianz im Neugeschäft dabei auf 3,6 (3,5) Prozent. «Unser Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung hat sich im Niedrigzinsumfeld weiterhin sehr gut behauptet», sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol.
Einbussen bei Sachversicherungen
Der traditionell grösste Gewinnbringer, die Sachversicherung, verzeichnete dagegen Einbussen, weil die Kapitalanlagen weniger einbrachten. Das operative Ergebnis ging um fünf Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zurück. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich marginal auf 94,3 (94,1) Prozent. Niedrigere Kosten hätten höhere Ausgaben für Naturkatastrophen grösstenteils wettgemacht. Terzariol sprach von einer «soliden Entwicklung». Der Umsatz sei unter anderem durch Preiserhöhungen um 7,3 Prozent gewachsen.
Im Asset Management mit den Fondsgesellschaften Pimco und Allianz Global Investors läuft es wieder rund. Allein zwischen April und Juni flossen den Vermögensverwaltern 20,3 Milliarden Euro zu. Insgesamt verwalteten Pimco und AllianzGI Ende Juni 2,16 Billionen Euro, so viel wie noch nie. Davon stammen 1,59 Milliarden Euro von externen Kunden, elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das trieb die Einnahmen nach oben. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag verbesserte sich im Vorjahresvergleich auf 61,1 (61,6) Prozent.
(reuters/gku/dhü)